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01 September 2021

Entlang der innerdeutschen Grenze
(von 1952 – 1989)

Die Zonengrenze, die deutsch-deutsche Grenze, der Eiserne Vorhang,
die Demarkationslinie, die Staatsgrenze West, der antifaschistische Schutzwall.


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Achtung Zonengrenze

Am 26. Mai 1952 wurde sie in Ost-Berlin vom Ministerrat der DDR beschlossen, die
"Verordnung über Maßnahmen an der Demarkationslinie 
zwischen der Deutschen Demokratischen Republik 
und den westlichen Besatzungs­zonen Deutschlands".
Das Ministerium für Staatssicherheit wurde einen Tag später beauftragt, Maßnahmen zu ergreifen, um die Bewachung dieser Linie zu verstärken.
Die Folge:
mit Stacheldraht gesicherte Zäune, Wachtürme. ...,  sowie patroullierende Grenzpolizisten.

Zwischen Vogtland und Ostsee kann man heute in Gedenkstätten, Museen aber auch in Freianlagen noch viele Teile der originalen Grenzanlagen sehen, ebenso Uniformen, Ausrüstungsgegenstände und Fahrzeuge der einstigen NVA-Grenztruppen sowie des Bundesgrenzschutzes. Ihre Besucher erfahren von Schicksalen geteilter Dörfer an der Demarkationslinie, von Menschen, die zwangsweise aus der unmittelbaren Region des Grenzstreifens umgesiedelt wurden („Aktion Ungeziefer“ [1952], „Aktion Kornblume bzw. Festigung“ [1961]) sowie von Schicksalen der Flüchtlinge, die es nicht schafften und von solchen, die Glück hatten („Republikflüchtlinge“).

Die Beschreibung meiner fast 1.400 km langen Tour im Herbst 2021 entlang dieser historischen innerdeutschen Grenze beginnt im Süden, am Dreiländereck (Sachsen-Bayern-Tschechien) im sächsischen Vogtland, südlich vom "Deutsch-Deutschen Museum Mödlareuth↗ und endet im Norden in Priwall an der Ostsee, östl. von Travemünde.

Grenzbegiet - Betreten verboten!

In jahrzehntelanger Abgeschiedenheit der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze konnte sich entlang ihres gesamten Verlaufs ein Rückzugsraum für viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten entwickeln. Seit 1989 wird dieser Biotopverbund, der jetzt die unterschiedlichsten Naturräume sowohl in seiner Größe als auch in seiner Artenvielfalt auf 1.400 Kilometer Deutschland durchzieht, offiziell als “Grünes Band“® bezeichnet.

Hierbei handelt es sich um einen etwa 50 bis 200 m breiten Bereich zwischen der ehemaligen Staatsgrenze der DDR und dem damaligen Kolonnenweg der DDR-Grenzer. [Das “Grüne Band“ liegt also komplett auf dem Gebiet der ehemaligen DDR.] Nach Westen war diesem i. d. R. mit Betonlochplatten befestigtem Weg ein "Spurensicherungsstreifen“ vorgelagert. Für viele Jahre existierte dann noch zwischen zwei Stacheldrahtzäunen ein Minenfeld, gefolgt von einem Kfz-Sperrgraben.
Dieses Band zieht sich heute durch die Bundesländer Sachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern; mit einer Ausnahme: nach dem Krieg kamen im Austausch die Ortschaften des Amtes Neuhaus an der Elbe zur sowjetischen Besatzungszone und damit zur DDR, obwohl sie vor dem Krieg zum Landkreis Lüneburg gehörten. 1993 wurden diese Gemeinden jedoch wieder der Gemeinde Amt Neuhaus zugewiesen, was bedeutet, dass nun auch im westlichen Bundesland Niedersachsen ein paar Kilometer „Grünes Band“ verlaufen.

Aus diesem ehemaligen Todesstreifen entwickelte sich etwas Besonderes, oder wie man - u. a. im „Blauen Haus“ am Point Alpha (Thüringen) bzw. in der BUND-Buchreihe von Dr. R. Cornelius ↗ -  lesen kann:

vom Todesstreifen zur Lebenslinie

Das Grüne Band


Das Grüne Band Deutschlands