Auf dieser Seite werden Cookies und andere Technologien genutzt. Cookie - Konfigurationsbox öffnen 1.364 km entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze: 51 - Das Rundlingsdorf “Satemin”

51 - Das Rundlingsdorf “Satemin”

Auf dem Weg nach Norden passiert man immer häufiger sogenannte “Rundlingsdörfer” ↗ . Diese Siedlungsform ist in Hessen völlig unbekannt.
So fiel die Entscheidung, auf der Tour nach Wustrow einen Abstecher in das Rundlingsdorf “Satemin”  zu unternehmen.
Satemin ist der größte und vollständig erhaltene Rundling im niedersächsischen Wendland und gehört seit 1972 als ein Ortsteil zu der Stadt Lüchow (Landkreis Lüchow-Dannenberg). Das gesamte Rundlingsdorf steht unter Denkmalschutz.
Zum Dorfkern gehören zwölf Hufen - als Hufe bezeichnet man die eigentliche Hofstelle und die gesamte von diesem Hof bewirtschaftete Fläche.

Im Rundling

Was versteht man unter einem Rundlingsdorf?
Alle Häuser stehen kreisförmig, mit dem Giebel zur Mitte zeigend, um den runden bzw. ovalen Dorfplatz herum. Dahinter erstrecken sich keilförmig die Felder und Wiesen der landwirtschaftlichen Betriebe.
Die Kirche steht außerhalb des Rundlings. Es gibt nur eine Zufahrt und es gibt keinen Dorfbrunnen.
Bei den Häusern handelt es sich um sogenannte Hallenhäuser. Dies sind “Wohnstallhäuser” in Fachwerkbauweise. Die Häuser sind mit Schriftbalken und kunstvollen Malereien verziert. Auffällig ist zudem eine große, heute oft als Fenster genutzte Tür (die “groot dör”), die sich in der Giebelwand befindet.
Hallenhaus in Satemin
Ein Wohn- und Wirtschaftsgebäude














Man geht heute davon aus, dass die “Rundlings-Siedlungsform” ab dem 12. Jahrhundert von örtlichen Grundherren eingeführt wurde. Sie fassten die in den Niederungen einzeln siedelnden Bewohner in einem Gemeinschaftsdorf zusammen. Dabei handelte es sich wohl überwiegend um slawischstämmige Siedler. Die Slawen der Region um Satemin wurden als “Wenden” bezeichnet, darauf ist auch heute noch der Name “Wendland” zurückzuführen.

Satemin verdankt sein heutiges Erscheinungsbild einem schrecklichen Ereignis.
Am 15. August 1850 brannte das gesamte Dorf vollständig ab, nachdem sich angeblich ausgelassener Speck über einer offenen Feuerstelle in einem der Häuser entzündet hatte. Da die Einwohner auf den Feldern mit der Ernte beschäftigt waren, begannen die Löschversuche zu spät. Die Sateminer waren auf einen Schlag obdachlos und hatten “Hab und Gut” verloren. Sie hatten jedoch das Glück, dass im “Hannover´schen” bereits die Pflichtbrandkasse eingeführt war und so standen ausreichend Gelder zum Wiederaufbau zur Verfügung. Bis zum November 1850 baute man mit großem Gemeinschaftssinn und handwerklichem Geschick alle Häuser wieder auf.

So entstanden zur selben Zeit Häuser mit einem identischen Erscheinungsbild und von gleicher Bau-Qualität. Dies bewirkte die “Schönheit dieses Rundlings”, die heute die Besucher beeindruckt. Beim Rundgang erzählen die Spruchbalken vom Schicksal der Sateminer und ihrem großen Feuer.

Wer sich länger in Satemin aufhalten möchte, findet dort ein Landhotel, eine Töpferei, eine Holzwerkstatt, ein Atelier, ein Café und ein Restaurant.
Quelle: www.satemin.de 

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