Auf dieser Seite werden Cookies und andere Technologien genutzt. Cookie - Konfigurationsbox öffnen 1.364 km entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze: 13 - Von Adelhausen nach Bad Colberg

13 - Von Adelhausen nach Bad Colberg

Die heutige Wanderroute (21 km - 593 Höhenmeter)


Aus dem thüringischen Adelhausen führt der Weg hinaus zum Kolonnenweg, dem man heute mehr oder weniger folgt.
Dabei „umrundet" man das Naturschutzgebiet „Eichelberg und Bischofsau“. Es handelt sich um einen Laubmischwald mit angrenzenden artenreichen Feucht- und Magerwiesen.

Später „umrundet“ man auch das Waldgebiet (Weißbuche und Eiche) mit der Burgruine Straufhain oder wählt den steilen Gang hinauf zur Ruine mit stellemweise gutem Weitblick.


Man quert die Landstraße [Streufdorf / Roßfeld] nach 5 Kilometern und wandert auf dem Vollplattenweg weiter; er führt Richtung Burgruine Straufhain. Vor 40 Jahren für die Bevölkerung unerreichbar!


Das Dorf Streufdorf (Rodachtal) ging in die Grenzgeschichte ein, da die gesamte Bevölkerung des Ortes im Rahmen der „Aktion Ungeziefer“ revoltierte, leider erfolglos. Mitten im Ort gibt es auch ein "Zwei-Länder-Museum", in dem u.a. diese Heimatgeschichte wiedergegeben wird.


Mitten im Wald führt der Weg hinauf zur Burgruine. Bevor man sie erreicht und dort hoch oben auch noch einmal über ihre Geschichte informiert wird, kommt man an weiteren interessanten Informationen vorbei. So z.B. die geologische Entstehungsgeschichte dieser Region.




An einer von der Vegetation freigehaltenen Stelle lässt sich sogar das auf den Tafen Beschriebene nachvollziehen.

Endlich ist der Berg erklommen (wie haben die Landsknechte nach Erstürmen des "Hügels" noch kämpfen können?). Man wird von dieser Burgruine empfangen.



Das Gästebuch hat sicherlich ein Souvenirjäger mitgenommen.

Zur Geschichte gibt es aber reichlich Informationen.
Kurz: Sie war eine mittelalterliche Burg, die etwa um 800 errichtet wurde und vermutlich um 1525 während des Bauernkrieges zerstört.
Detailliertes in den folgenden Bildern.




Der Freundeskreis hat eine neue Holzhütte neben der Ruine errichtet, die bietet Platz zu Feierlichkeiten und zum ausgiebigen Ausruhen, denn von hier hat man stellenweise eine schöne Fernsicht.

Aussicht gen Norden

Aussicht gen Süden

Selbst die Veste Heldburg ist per Tele auszumachen.

Info zur Veste Heldburg:  https://www.deutschesburgenmuseum.de/geschichte ↗

Wenn man den Wald verlassen hat, warten Rastmöglichkeiten auf den Wanderer, die aber sicherlich schon lange nicht mehr genutzt wurden.



Denn: noch in Sichtweite steht sogar eine neue überdachte Rastmöglichkeit.

Einsam zieht der Kolonnenweg nun im Zickzack durch den Wald.





Nach insgesamt 14 Kilometern sieht man das nächste Dorf in Thüringen: Holzhausen.
Informationsschilder stehen nahe der ehemaligen Grenze.




Nach dem Queren der Straße Holzhausen / Bad Rodach steigt der Plattenweg wieder für gut einen Kilometer an.


Nach insgesamt 15,5 Tageskilometer erreicht man die Rast- bzw. Schutzhütte an der „Kreuzung unterm Hohen Stein“.

Nach weiteren gut 2,5 Kilometern auf dem Kolonnenweg kann man rechts noch einen ehemaligen Führungsturm sehen. "Er diente der ehemaligen Führungsstelle 3 im Grenzabschnitt 48" ist auf einer Infotafel zu lesen.
Der auf dem Finkenberg 1972 errichtete Turm wurde nach 1989 geplündert und fiel in den Folgejahren wüst; 2001 wurde er saniert und heute ist es eine unter Denkmalschutz stehende Ruine und dient Fledermäusen als Quartier!



Kurz danach erreicht man den Rastplatz zum geschleiften Dorf Billmuthausen:
Wie in so vielen grenznahen Orten wurde auch hier die Bevölkerung systematisch schikaniert und letztendlich bis 1978 vertrieben bzw. umgesiedelt.


Dorfchronik von Billmuthausen


Das Rittergut der Fam. Ludloff wird nach Enteignung mit Neusiedlern (8 Flüchtlingsfamilien aus Pommern und Ostpreußen) versehen und ausgebaut und zur LPG „umfirmiert“.
Im Juni 1952 verließen 7 der 8 Flüchtlingsfamilien den Ort und siedelten nach Bayern über.
Der ehemalige Friedhof des Ortes mit einer kleinen neu errichteten Gedächtniskapelle mahnen diese Zeiten an.

Auch das einsam stehende, restaurierte Trafohäuschen ist ein Relikt aus dieser für seine Einwohner schlimmen Zeit.


Wieder einmal mehr als nachdenklich wendet man sich dem weiteren Weg zu, der nach 2.5 Kilometern im stillen Rodachtal  zum heutigen Etappenziel ins thüringische Bad Colberg führt.
Seit 1907 wird in Bad Colberg eine 36 oC warme Thermalquelle genutzt. Weitere mit unterschiedlichen Salzgehalten und Temperaturen wurden in den folgenden Jahren erschlossen und laden zum Kuren und Baden - auch im historischen Kurhaus  - ein.
Weitere Info: Terassentherme ↗


Eine weitere Anlaufstelle in Bad Colberg  -  nicht nur für Kurgäste!

Es wird Herbst.

Blauer Fringer Gentian

Blauer Fringer Gentian


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