Auf dieser Seite werden Cookies und andere Technologien genutzt. Cookie - Konfigurationsbox öffnen 1.364 km entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze: 19 - Von Weimarschmieden nach Birx

19 - Von Weimarschmieden nach Birx

Die heutige Wanderroute (18 km - 784 Höhenmeter)


Man verlässt Weimarschmieden auf der Landstraße (K 76A - Gerthäuser Weg) nach Norden und passiert bereits nach 500 m zwei Informationstafeln der Friedensweg-Initiative.
Info-Tafel 22  -  "Vater schlägt, deshalb Flucht über die Grenze"
Auf dieser Tafel werden die diversesten Fluchten aus den unterschiedlichsten Gründen aufgelistet.
Info-Tafel 23  -  "Ein Segelflugzeug landet im Osten"
Es wird die Geschichte von Herrn Dollinger erzählt, wie und warum er -  von der Wasserkuppe kommend -  mit seinem Segelflugzeug in der DDR landete.


Nach weiteren 400 m quert man die Landesgrenze Bayern-Thüringen und erreicht nach 100 m den Kolonnenweg, der gleichzeitig auch als Friedensweg ausgeschildert ist, dem man nun nach links folgt.

Anfänglich trifft der Wanderer auf Schranken, da der Kolonnenweg sich hier in Privatbesitz befindet.

Nach weiteren 4 Kilometern folgt man der Beschilderung (Brüchs / Fladungen) wieder auf bayerisches Terrain und kommt nach etwa 500 Metern zur Info-Tafel 26  -  "US-Stützpunkt".
Auf dem nahen Abtsberg, oberhalb von Brüchs, hat man eine weite Fernsicht in die thüringische Rhön.
So stand dort bis 1990 ein „Horchposten“ der US-Armee, der allerdings nicht permanent besetzt war. Sichtbare Zeichen aus dieser Zeit sind keine mehr vorhanden.

Nach 500 m fällt der Wanderweg bis zur Landstraße B 285 (Melpers – Oberfladungen) ab.
Auf dem weiteren Weg kommt man an 2 weiteren Informationsschildern vorbei:
Info-Tafel 28  -  "Eine Familie aus Melpers setzt sich ab".


Info-Tafel 29  -  "Grenzöffnung zwischen Melpers und Oberfladungen".
Hier, an der B 285, erfolgte die Grenzöffnung am 24.11.1989.


Man folgt nun dem Radweg nach rechts und biegt gegenüber bzw. vor der Erlsmühle / Forellenhof nach rechts ab und steigt bergan.
Schon bald kommt man zum Rastplatz St. Wendelinus.
Eine Bauernregel (am 20. Oktober) ist diesem Heiligen gewidmet.
Er gilt als Schutzpatron der Bauern, Tagelöhner, Landarbeiter und Hirten.


Stetig ansteigend führt nun der Weg zum "Heimatblick".


Doch vorher erreicht man erst einmal eine solide Schutzhütte.


Etwa 400 m weiter erreicht man die Basalt-Schutzhütte Heimatblick:
Mitte der sechziger Jahre haben vier ehemalige ostdeutsche Flüchtlinge auf dem Berg diesen Unterstand gebaut, um wenigstens von der Ferne ihre Heimat Kaltensundheim sehen zu können.


Jetzt befindet man sich am Rastplaz mit Aussichtspunkt am Salkenberg.
Die heutige "Wanderstation" wurde am 24.09.1967 errichtet.
Diese bemerkenswerte „Schutzhütte“ ohne Sitzgelegenheiten gleicht eher einem bollwerkartigen Unterstand für Hirten. Aufeinander geschichtete Basaltsteine helfen, den Westwind zu brechen und richtig starke Rundhölzer tragen ein mit Gras bewachsenes Dach. In ihrem Inneren ist eine Gedenktafel angebracht: 

Oberhalb des steilen Wiesenhangs befinden sich noch einige Bänke und Sitzgruppen; von ihnen hat man eine gute Sicht, sogar bis hinüber zum Inselsberg im Thüringer Wald.

Heimatblick

Vom historischen Aussichtspunkt Heimatblick „in den Osten“ hat man eine atemberaubende Fernsicht ins Thüringische, „in den Osten“, in die südliche Rhön  -  schönes Wetter vorausgesetzt!
Oberhalb des steilen Wiesenhangs befinden sich noch einige Bänke und Sitzgruppen; von ihnen hat man ebenso eine gute Sicht, wieder sogar bis hinüber zum Inselsberg im Thüringer Wald.


Nicht weit davon befindet sich diese Schutzhütte, nebenan gleich noch die Informationstafeln.


Info-Tafel 31 des Friedensweges:  "Vom Salkenberg zum „Heimatblick


Weiter führt der ausgeschilderte Wanderweg und bald erreicht man auch wieder die ehemalige innerdeutsche Grenze und die Info-Tafel 32  -  "Einweisung von Führungskräften der Grenztruppen"
Von hier führt der Weg ein Stück über den Kolonnenweg südwestlich nach Frankenheim. 

Von weitem sieht man nun schon  mit 750 m NN den höchsten Ort in der Thüringischen Rhön,
Frankenheim.

Der direkte Weg führt an diesem Ort fast vorbei, doch ein kurzer Abstecher lohnt sich, denn hier findet man nicht nur eine weitere Schutzhütte mit Infomaterialien, sondern auch weitere Informationsschilder der Friedensweginitiative. Z.B. die Info-Tafel 33  -  "Das ehemalige Kurhaus Sophienhöhe".


Frankenheim war von der Jahrhundertwende an bis zum 2. Weltkrieg als Luftkurort bekannt. In den Jahren 1914/15 entstand in diesem Ort das erste Kurhaus namens "Sophienhöhe". Die Namensgebung war ein Hommage an die herzogliche Wohltäterin Großherzogin Sophie von Sachsen-Weimar-Eisenach.
Das Sanatorium war ein vierstöckiger Bau und hatte 80 Betten. Das Sanatorium, das Kurhaus mit weiteren Wirtschaftsgebäuden; alle wurden trotz Protest der Bevölkerung im August 1967 geschleift.


Eine Gaststätte mit einem besonderen Namen fällt auf, Gaststätte Schweinebucht.



Auch die ev.-lutherische Peter und Paul Kirche ist mehr als einen Blick wert; sie wird im weiteren Wanderverlauf noch einmal von Bedeutung.


Von der Leubacher Straße, der L 1125, biegt man links ab. Der ausgeschilderte Wanderweg führt nun zu einer Schutzhütte mit der Info-Tafel 36  -  "Sprengstoffanschlag auf die Grenze" am 16. Juni 1980 
und etwas später zu einer weiteren Informationstafel, der Info-Tafel 37  -  "Grenzpunkt die Hochrhön  -  die „Badehose“.


Die Steelen neben der Schutzhütte sind leicht defekt, Teile davon liegen hinter bzw. neben der Schutzhütte. (Hat aber nichts mit dem hier beschriebenen Sprengstoffanschlag zu tun!)


Das nächste schon sichtbare Ziel ist der ehemalige Beobachtungsturm auf dem Grabenberg, heute Grenzdenkmal Grabenberg.
Er kann derzeit nicht betreten / besichtigt werden!
Jens Graf, der seit 1992 mit seiner Frau im thüringischen Birx die „Pension Dreiländereck“ führt, hatte den Turm 2018 vom Freistaat Bayern erworben und wollte ihn sanieren lassen. Doch die Bürokratie und die Corona-Pandemie machten ihm einen Strich durch das teure Sanierungsvorhaben. Ab August 2020 bot er den Turm wieder zum Kauf an.



Der kuppelförmige, zugewachsene Erdhügel neben dem Turm verbirgt einen Hochwasserbehälter des nahegelegenen ehemaligen Reichsarbeitslagers.
In unmittelbarer Nähe des Turms sind noch Teile der Metallstreckplatten des Sicherungszaunes sowie der Kfz-Sperrgraben von 1978 zu sehen.


Hinter dem Turm hat man einen schönen Blick auf Frankenheim mit seiner markanten Kirche.


Blick per Teleobjektiv


Über den ehemaligen Kolonnenweg wandert man weiter süd-westwärts, doch bei der nächsten Gelegenheit schon wieder nord-westwärts.
Etwa 100 m südöstlich dieser Abzweigung befindet sich ein alter Grenzstein.
Auf der hier ersichtlichen Seite stehen die Initialen KB für „Königreich Bayern“ und das darunter befindliche W steht für „Hochstift Würzburg“. Auf seiner Rückseite kann man GSH  T entziffern.
Direkt daneben befindet sich eine Ruhebank. 


Der Weg führt an einem kleinen Wäldchen entlang; dahinter befindet sich eine Schutzhütte.
Eine weitere Informationstafel steht am Wegesrand, Info Tafel 38. Sie berichtet von dem ehemaligen "Hellmuth-Lager in der Hochrhön" (davon morgen mehr).

Nun ist es nur noch gut einen Kilometer bis zu unserem heutigen Etappenziel, dem Ort Birx.
Vorher passiert man noch die Info Tafel 39  -  "Flucht und Rückkehr eines Regimentskommandeurs der DDR‐Grenztruppen".

Birx ist mit 740 Höhenmetern mit dem benachbarten Frankenheim einer der höchsten Orte der Rhön. Der Ort selbst liegt im äußersten süd-westlichen Zipfel von Thüringen, 1 km vom Dreiländereck Thüringen-Hessen-Bayern entfernt. Die Entfernung vom Ort zur ehemaligen innerdeutschen Grenze beträgt nur 200m.
In der Ortsmitte von Birx endet der von Gerhard Schätzlein mit initiierte Friedensweg, der, von Meiningen-Mellrichstadt kommend, anhand zahlreicher Info-Tafeln am Wegesrand nicht nur die Geschichte der Grenze rückblickend aufzeichnet, sondern auch detailliert über Einzelschicksale berichtet und über Dörfer und Häuser, die „aus Sicherheitsgründen“ geschleift wurden.


Zur 18. Etappe                  Zur 20. Etappe

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