Lauenburg, die südlichste Stadt Schleswig-Holsteins, liegt am Nordufer der Elbe nahe dem Dreiländereck Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern.
Seit 1260 besitzt Lauenburg bereits Stadtrechte.
Lauenburg an der Elbe mit dem Elbe-Lübeck-Kanal (rechts) |
Die Elbe hat die Stadt seit Jahrhunderten geprägt. Zahlreiche Binnen- und Ausflugsschiffe sind auf der Elbe im Lauenburger Hafenbereich unterwegs und die riesige Halle der Hitzler-Werft prägt das Hafenbild.
Hitzler-Werft (links) und Lauenburger Elbbrücke (rechts) |
Die Hitzler-Werft in Lauenburg |
Auf dem heutigen Parkplatz, dem ehemaligen “Lösch- und Ladeplatz am Hafen”, fällt einem zunächst ein außergewöhnliches Kunstwerk ins Auge - das Graniticum XV. Es handelt sich um eine Stahlpyramide, die auf ihrer Spitze einen schwedischen Granitfindling trägt. Die Großplastik, 2002 aufgestellt, ist ein Werk des Künstlers Ludwig Vöpel ↗, der in der Kombination von Stahl und Granit ein Symbol für Zeit und Ewigkeit sieht.
Danach ist ein Spaziergang entlang der Elbstraße angesagt, um so einen Eindruck von der historischen Altstadt zu gewinnen.
Das erste Haus, am Hafen gelegen, ist das “Alte Schifferhaus” ↗ , ein Fachwerkbau aus dem Jahr 1663, in dem ein uriges Restaurant untergebracht ist.
Zum “Alten Schifferhaus” gehört das gegenüberliegende “Fährleutehaus”↗ aus dem Jahr 1649, in dem gemütliche Hotelzimmer angeboten werden.
Hotel "Fährleutehaus" |
Am “Fährleutehaus” ist man nun in der historischen Elbstraße angekommen und kann sie nun gemütlich entlang schlendern.
Direkt in der ersten kleinen Kurve ist ein Kaufmannshaus von 1811 zu bewundern. Es wurde einst von dem Kaufmann Johann Heinrich Gottfried erbaut, der seinen Reichtum mit Eisen, das er über den Stecknitzkanal (Kanal von Lübeck nach Lauenburg) verschiffte, erlangte.
Linkerhand folgt die Statue “Der Lauenburger Rufer”. Sie wurde bereits 1956 von dem Bildhauer Karlheinz Goedtke entworfen und aufgestellt.
Zu Füßen der Statue ist zu lesen:
“Ein Schiffer, dessen Kahn hier vor Anker liegt und auf Fracht aus dem Stecknitzkanal wartet, ruft zu einem vorbeifahrenden Elbschiff hinüber. Einen morgendlichen Gruß? Einen derben Spaß? Einen wichtigen Hinweis?”
Was der Rufer tatsächlich ruft, muss sich jeder selbst überlegen? Auf jeden Fall sollte man seinen blank polierten Daumen berühren, das soll Glück bringen.
Als nächstes imposantes Gebäude folgt wieder rechtsseitig das “Brau- und Brennhaus” (Elbstraße 105). Es wurde 1633 als Kaufmannshaus erbaut und war ab 1770 ein Brau- und Brennhaus. Nach einer wechselvollen Geschichte lebt heute eine Lauenburger Familie in diesem Haus.
In der Elbstraße 103 befindet sich ein weiteres Kaufmannshaus, das liebevoll restauriert wurde und in dem in unregelmäßigen Abständen Konzerte stattfinden. Die Diele wird zur Bühne und durch die gute Akustik des Hauses werden die Klänge der Musik in jeden Winkel getragen.
In der Elbstraße 97 steht Lauenburgs “Schmalstes Haus”. Es misst weniger als drei Meter in der Breite und verfügt über zwei Vollgeschosse.
Im Fachwerkhaus in der Elbstraße 59 ist seit 1926 das Elbschifffahrtsmuseum ↗ untergebracht. Mit Modellen und mit verschiedensten Originalstücken wird die geschichtliche Entwicklung der Elbschifffahrt dargestellt. Viele interaktive Ausstellungsbereiche laden zum Mitmachen ein.
An der Ecke des Hauses befindet sich ein historischer blauer Briefkasten, der übrigens regulär betrieben wird. Es gibt noch einen zweiten in der Elbstraße 18. Diese beiden Briefkästen sind beliebte Fotomotive, denn die zahlreichen Verzierungen in Form von Jugendstilornamenten in Gold sehen auf dem blauen Lack wunderschön aus.
Jetzt ist man am alten Marktplatz angekommen. Von hier kann man einen Abstecher zur Maria-Magdalenen-Kirche, der evangelisch-lutherischen Stadtkirche, unternehmen. Sie wurde zu Beginn des 13. Jahrhunderts errichtet und ist im unteren Bereich komplett aus Feldsteinen erbaut. Leider war sie im Herbst 2021 wegen der Corona-Pandemie nur zu Gottesdiensten geöffnet.
Es folgt das älteste Haus, das nach seinem früheren Besitzer benannte „Mensingsche Haus“, in der Elbstraße unter der Hausnummer 49 zu finden. Gemäß einiger Urkunden wurde das Haus 1573 erbaut. Lange Zeit war hier ein Friseur, bzw. früher ein „Barbier“, tätig, heute kann man eine Eisdiele ↗ besuchen. Das bunt verzierte Fachwerk lädt zum Bestaunen und natürlich zum Fotografieren ein.
Von hier kann man weiter auf der Elbstraße spazieren gehen oder in eine der Seitengassen abbiegen, um zur Oberstadt zu gelangen, wo sich die Reste des Schlosses der askanischen Herzöge ↗ mit Schlossturm und Fürstengarten befinden.
Beginnend am "Alten Markt" kann man einen kurzen Abstecher zum Weg entlang der Elbuferpromenade unternehmen. Wenn man den weiten Blick über die Elbe genießen möchte, geht man durch "die Twiete am Café Von Herzen" hinunter an den Fluss.
Wer zum Elbstrand möchte, muss sich nach rechts wenden und auf dem Elbwanderweg elbabwärts laufen. Dabei passiert man den alten Zollhof sowie das ehemalige Gelände der Zündholzfabrik, jetzt Jugendherberge.
Linkerhand kann man nicht nur die stattgefundenen unterschiedlichen Hochwasserstände sehen, sondern auch hinüber zum Anlegeplatz des Raddampfers "Kaiser Wilhelm" gehen.
Wer sich für dieses bereits im Jahr 1900 gebaute Schiff interessiert, das 70 Jahre lang auf der Weser seinen Dienst tat, ehe es nach Lauenburg kam, und keine Fahrt buchen kann / will, sich aber dennoch von dem Flair der kohlebefeuerten Dampfschiffahrt inspirieren lassen möchte, kann dies durch das Starten des kurzen Videofilms tun.
"Der Schaufelraddampfer Kaiser Wilhelm in Lauenburg/Elbe"
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