Auf dieser Seite werden Cookies und andere Technologien genutzt. Cookie - Konfigurationsbox öffnen 1.364 km entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze: <!Kolonnenweg>

Der Kolonnenweg

Der Kolonnenweg, auch Plattenweg genannt, war ein meist mit Lochplatten aus Beton befestigter Weg, auf dem die Einsatzfahrzeuge der Grenztruppen der DDR den „Grenzstreifen“ befahren konnten.
Innerhalb der Grenztruppen der DDR war es "der Kontrollweg", der parallel zu den Grenzsicherungsanlagen verlief. 

Dieser Kolonnenweg befand sich meist in der Mitte des sogenannten Todesstreifens.
Ohne seine Zubringer und Abzweigungen mit eingerechnet war er ca. 1350 km lang. 

Es gab / gibt unterschiedliche Platten auf dem Kolonnenweg, die auch entwicklungsgeschichtlich interessant sind.

Alle Betonplatten waren i.d.R. 3 m lang, 99 cm breit und 15 cm stark.

Es gab ...

Vollplatten: 2 Ösen
Der älteste Plattentyp bestand komplett aus Beton (sog. Vollplatten). Er wies 2 Ösen auf, an denen die Platte zum Verlegen eingehängt wurde. Leider pendelten dadurch die schwere Platten, was ein exaktes Verlegen erschwerte. 

Vollplatten: 3 Ösen
Abhilfe sollten Vollplatten mit 3 Ösen schaffen; so war an einer Seite nur eine Öse und an der anderen Seite zwei Ösen vorhanden. 

Vollplatten: 4 Ösen
Die folgende 4-Ösen-Variante war auch nicht erfolgversprechender als ihre Vorgängervarianten. Wegen der nun 4-Fixpunkte war das bodennahe Ausrichten und Fixieren erschwert. Zumal waren die Vollplatten weiterhin sehr schwer.
So probierte man es aus mit

Lochplatten:

Die ersten Lochplatten hatten in 3 Reihen 7 längliche, rechteckige abgerundete Löcher; die später verlegten und endgültigen Betonlochplatten wiesen in 4 Reihen 7 Löcher auf. Sie waren in dieser Variante die leichtesten und wurden zur „Standart-Lochplatte“. Die „Öffnungen“ in den Lochplatten verlaufen nach unten keilförmig größer werdend aus. Diese Platten wiesen keine Ösen mehr auf.

Oft verlegte man in Kurven drei ungelochte Platten nebeneinander oder auch einfach nur die Platten quer. 
An Steigungen und Gefällen trifft man fast immer Lochplatten an; auf ihnen hatten die Fahrzeuge einen besseren „Gripp“.

Auf meiner Wander-Tour konnte ich natürlich die unterschiedlichsten Platten sehen.

Auch ihren Unterschied kann man unter der Sohle spüren. Besonders bei den Lochplatten ist beim Wandern Vorsicht geboten, denn wenn die Betonaussparungen nicht im Laufe der Zeit zugeschwemmt oder zugewachsen sind, kann man beim Hineintreten sehr leicht umknicken.
Bei aller Vorsicht: der Belag des Kolonnenweges ist  - für Wanderer und Radfahrer - nicht zu unterschätzen, denn das Wandern auf dem Lochplattenweg erfordert grundsätzlich mehr "Bodensicht", d.h., der Blick auf die bodennahe Beschaffenheit des Wanderweges sollte automatisch intensiver sein als auf einem normalen Waldweg.
Die Lochplatten machen zudem schnell fußmüde, denn die Abstände der Löcher erlauben i.d.R. keinen  normalen Gang, sondern den von breitbeinigen Seeleuten. 
Egal, wo und wie man läuft, die beste Alternative ist (meist) bei einem Lochplattenweg oft, man wählt seine Mitte, also dort, wo keine Platten liegen! Aber auch hier gibt es nicht nur Auswaschungen, also Bodenunebenheiten, sondern - je nach Tages- bzw. Jahreszeit  - (hohes) nasses Gras. 

Standart-Lochplattenweg nahe Birx, westlich vom BT 9.

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