Auf dieser Seite werden Cookies und andere Technologien genutzt. Cookie - Konfigurationsbox öffnen 1.364 km entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze: 20 - Rund um Birx

20 - Rund um Birx

Die heutige Wanderroute (15 km - 360 Höhenmeter)


Südwärts verlässt man Birx auf der L 1123. Hier steht auch die Info-Tafel  40  -  "Birxer Mühle".
Sie ist das erste Ziel dieser Tagesetappe. Nach gut einem Kilometer passiert man die links am Hang liegende Wüstung Birxmühle.
Während dieses Anwesen die erste Welle der Aussiedlungen 1951 überstanden hatte, mussten am 3. Oktober 1961 die Bewohner die Birxer Mühle ohne Vorwarnung räumen. Anschließend wurde sie dem Erdboden gleichgemacht.
Heute findet man noch einige zugewachsene Mauerreste, den ehemaligen Wassergraben, den Mühlstein und den Rest des Mühlrades. Die Birxmühle war einst die höchstgelegene Mühle in der Rhön und auch idealer Umschlagplatz für Schmuggler.

Zurück auf der Landstraße, kurz bevor man die Landstaße L 3476 erreicht, übertritt man kurz darauf die heutige Ländergrenze Thüringen / Hessen. Hier kann man nach das Datum der Grenzöffnung auf einem großen Schild ersehen. 


Der Landstraße folgt man kurz westwärts Richtung Seiferts. Nach etwa 300 m zweigt ein Wanderweg südwärts ab über die Seifertser Hutung. Nach etwa 500 m erreicht man einen Rastplatz mit Rasthütte.
Nach weiteren 400 m bergwärts steigend ist man wieder auf der L 3476, die man quert.
Bald hat man rückwärts schauend einen schönen Blick auf den im Tal liegenden Ort Seiferts.


Nach bisher insgesamt 3,4 Tageskilometern erreicht man links eine Sitzgruppe mit Blick auf Birx, der Ort, an dem die heutige Tagesetappe startete.




Nach weiteren 100 m kommt man zu eionem Grenzstein am 776 m hohen Dreiländereck:
Bayern – Hessen – Thüringen.


Nun bedarf es einer Wanderung von 2,5 Kilometern, dann erreicht man das Schwarze Moor.
Zuerst kann man sich links im Informationszentrum nicht nur die notwendige Hintergrundinformationen besorgen, sondern sogar auch noch einkehren.


Informationszentrum Schwarzes Moor:

Nur 300 m sind es dann zu einem aus Basaltsteinen gemauerten Torbogen.


Das zum Reichsarbeitsdienst (RAD) gehörende Doppellager der Abteilung 5/283 und 6/283 wurde hier in unmittelbarer Nähe zwischen August 1934 und Frühjahr 1936 errichtet. Das Tor wurde zuletzt fertiggestellt. Es sollte gemäß den damaligen stilistischen Vorstellungen den Eingang zu einer Turnhalle gestalten. Das Lager gehörte zur Gruppe 283 Münnerstadt. In den Kriegsjahren wurden in diesem Lager neben den Angehörigen des RAD auch sehr viele Kriegsgefangene beschäftigt. Als Unterkünfte existierten damals 8 Schlafbaracken, ein Küchentrakt sorgte für die Verpflegung.
Ziel war u.a.: zum Zweck einer möglichen Landwirtschaft in diesem doch eigentlich unwirtlichen Klima Entwässerungsgräben zu ziehen, bestehende Weideflächen zu entsteinen und Wege anzulegen.
Das „Dr. Hellmuth-Lager“ wurde 1945 aufgelöst und bis auf die Fundamente abgetragen.




Nach weiteren 200 m erreicht man den offiziellen Eingang in das Schwarze Moor.
Diverse Informationstafeln berichten gleich am Eingang von der Entstehungsgeschichte und von dem, was man hier antreffen kann.


Hinter dem Eingangstor kann man links über einen 2020 neu angelegten Holzbohlensteg sich dem Moor widmen.
Den interessierten Wanderer erwartet hier ein etwa 2,5 Kilometer langer Rundkurs mit weiteren der insgesamt 23 Informationstafeln; diese geben Auskunft über die Entstehung des Moores und über die hier existierenden Pflanzen- und Tierarten.

Geradeaus gelangt man auf dem 500 m langen Schotterweg zum Aussichtsturm im Schwarzen Moor, der aber auch über den Rundweg erreichbar ist.


Nachdem man sich einen Überblick vom Turm verschafft und die Aussicht genossen hat, kann man sich auf den nun 2 km großen informativen Rundweg begeben – oder die um etwa 1 Kilometer kürzere Variante wählen. Beide enden wieder am Steinernen Torbogen bzw. am Informationszentrum.

Wer jetzt noch etwas Zeit hat, der kann etwa weitere 2 Kilometer südlich zum ehemaligen Sieberthof wandern.

Der Siebert-Hof (oder Rhönhof) wurde 1938 als einziger von 17 geplanten Höfen unter dem Nazi-Regime im Rahmen des Dr.-Hellmuth-Plans in Bayern erbaut.
Im sog.“ Einhausbau“ befanden sich die räumlich voneinander getrennten Wohnungen und Ställe unter einem Dach.
Man beabsichtigte, auch auf den Hochflächen der Rhön Landwirtschaft zu betreiben (Staatlicher Versuchshof mit Ödlanddienststelle). 


Im Rahmen des sogenannten Marschler-Planes entstanden allerdings in Thüringen eine Reihe von Musterhöfen, so in der Nähe Frankenheims der Sauckel-Hof, benannt nach dem damaligen thüringischen Gauleiter.
Russische Kriegsgefangene „kümmerten sich“ um die Fertigung der erforderlichen Straßenverbindungen zu den Höfen.
Dieser Hof ging nach dem Krieg in den Besitz des Landes Bayern über und wurde zu "Rhönhof" umbenannt. Er wurde weiter Versuchshof der Bodenkulturstelle Nordwestbayern der Bayerischen Landesanstalt für Bodenkultur, Pflanzenbau und Pflanzenschutz.
Ab 1967 war der Rhönhof in Privatbesitz mit vorwiegender Milcherzeugung.
Nach dem Tod des Besitzers 1985 stand der Rhönhof neun Jahre leer.
Ulrich Kolb pachtete den Rhönhof im Sommer 1994, setzte das Anwesen wieder instand und eröffnete eine Gaststätte. 2008 musste er jedoch diese wegen nicht erfüllbarer Bedingungen und wegen anhaltender Querelen mit den Besitzern des Rhönhofs schließen!
Heute ist dieses Anwesen weiterhin in Privatbesitz.

Von hier wandert man wieder gut eine Stunde zurück nach Birx, zum Ausgangspunkt dieser Tagesetappe.

Zur 19. Etappe                  Zur 21. Etappe

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