Auf dieser Seite werden Cookies und andere Technologien genutzt. Cookie - Konfigurationsbox öffnen 1.364 km entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze: Die innerdeutsche Grenze und ihre Sicherungsanlagen

Die innerdeutsche Grenze und ihre Sicherungsanlagen

Seit dem 19. Jahrhundert markieren Grenzsteine die Grenzen vom Königreich Bayern, dem Königreich Preußen, dem Königreich Sachsen, dem Großherzogtum Sachsen-Weimar, dem Kurfürstentum Hessen, dem Königreich Hannover, ...

Einkerbungen auf der Oberseite des Steines zeigen den tatsächlichen Grenzverlauf.
Viele dieser Steine sind heute noch erhalten.

Hier der Dreiländerstein 
(heute: Bayern, Hessen, Thüringen, südl. von Birx)

Mit dem Ende des 2. Weltkrieges folgte die Demarkationslinie zwischen den Besatzungsmächten genau diesen ehemaligen historischen Verwaltungsgrenzen, wie später auch die innerdeutsche Grenzziehung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR.

Seit 1945 war diese Grenze gesperrt, kontrolliert von amerikanischen, britischen und russischen Soldaten. Später übernahm im Westen die Grenzpolizei der jeweiligen Länder die Aufgabe, dann der Zollgrenzdienst der Bundesrepublik und ab 1951 zusätzlich der Bundesgrenzschutz. Im Osten übernahmen die DDR-Volkspolizei die Aufgaben der Grenzsicherung, später die „Grenztruppen der Nationalen Volksarmee“.

Obwohl ab 1946 hölzerne Schlagbäume an
Reichs- und Landesstraßen errichtet wurden, war ein Passieren der Demarkationslinie weiterhin möglich.







1952 (27. Mai), veranlasst durch die Polizei-verordnung der DDR, wurde ein zehn Meter breiter Kontrollstreifen an der Grenze angelegt, gefolgt von einem 500 Meter breitem „Schutzstreifen“ sowie einer 5 Kilometer breiten Sperrzone.

Ein 1 m hoher Stacheldrahtzaun vor dem Kontroll- streifen sollte ein Überwinden dieser „Grenzbefestigung“ verhindern, da zwischen-zeitlich doch eine nicht unerhebliche Zahl der DDR-Bevölkerung jede Fluchtmöglichkeit nutzte [jährlich etwa 100.000 bis 200.000].

1962, nachdem um Berlin bereits die Mauer errichtet wurde (31.08.1961), begann man den
10 Jahre alten Stacheldrahtzaun durch einen Doppelzaun zu ersetzen. Er war jetzt jeweils 2 m hoch, seine Pfosten bestanden aus Beton. Statt 6 gab es nun 12 waagerechte Stacheldrähte, die auch wieder diagonal verspannt waren.

Der Raum zwischen den beiden Zäunen wurde zusätzlich vermint.


Zusätzlich errichtete man anfänglich hölzerne Beobachtungstürme, später runde bzw. 
quadratische Türme aus einheitlichen
Betonelementen. Erdbunker zur Beobachtung
ergänzten den Sicherheitsausbau ebenso wie
Scheinwerfer und Stolperdrähte.

Der Kolonnenweg (Betonplatten mit Lochung)







Auch stellte man nun in unmittelbarer Nähe zur tatsächlichen Grenze schwarz-rot-gold gestreifte Grenzstelen auf.


Ab 1972 regelte u. a. eine Kommission gemäß dem Grundlagenvertrag den aktuellen Grenzverlauf und ließ an strittigen Geländeverläufen Grenzsteine errichten, die nur auf der östlichen Seite eine Inschrift [DDR] trugen.

Die Bundesrepublik ließ daraufhin auf ihrer Grenze weiße Pfähle errichten, die im oberen Bereich eine rote Kennzeichnung hatten. An der Landesgrenze zu Bayern wurden zusätzlich noch weiße Pfähle mit blauer Kuppe errichtet.

1973 wurde der bestehende Doppeldrahtzaun durch einen neuen, jetzt drei Meter hohen Zaun ersetzt.

Statt Stacheldraht sollten nun Metallgittermatten ein Erklimmen bzw. Durchtrennen verhindern.


1982/1983 wurden die zusätzlich installierten Selbstschussanlagen wieder abgebaut und durch Signalleitungen mit Schwachstrom als Meldedraht bestückt.


Noch in der Nacht vom 9./10. November 1989 öffnete man nicht nur einige Grenzübergänge

der „Berliner Mauer“, sondern auch an der „Innerdeutschen Grenze“.

Die Öffnung der innerdeutschen Grenze zog sich allerdings bis in das Frühjahr 1990 hin. Bereits im Februar 1990 bestanden 192 Grenzübergänge, fünf davon waren Fährverbindungen über die Elbe.

"Reisefreiheit" wurde
1989 das Wort des Jahres. 
1990 war es: „Die Neuen Bundesländer“ und
1991 „Besserwessi“!

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Quelle:
Stoll, K. H. (1999). Grenzwanderungen. Fulda: Verlag Parzeller.

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Die unterschiedlichen "Module" der Grenzsicherungen an der ehemaligen innerdeutschen Grenze waren ausschließlich ausgelegt, Fluchtversuchen der eigenen Bevölkerung zu vereiteln. Das unterscheidet sie von allen anderen Grenzbefestigungen wie Limes, Chinesischer Mauer, den Grenzen USA - Mexiko sowie Israel - Palästina, die bei allen damit verbundenen Problemen primär der "Gefahrenabwehr" von außen dienten / dienen.


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