Auf dieser Seite werden Cookies und andere Technologien genutzt. Cookie - Konfigurationsbox öffnen 1.364 km entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze: 31 - Grenzmuseum Schifflersgrund

31 - Grenzmuseum Schifflersgrund

Sehenswürdigkeiten am Rand

Die Gedenkstätte Schifflersgrund wurde am 03. Oktober 1991 eröffnet und ist damit eines der ältesten Grenzmuseen an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze.


Dominiert wird das Gelände von einem ehemaligen DDR-Beobachtungsturm. Eine originale Sperranlage mit einer Länge von fast 1,5 Kilometern, einem 3,20 m hohen Grenzzaun und einem 6 m breiten Spurensicherungsstreifen sind in der Senke von Schifflersgrund erhalten.




Zur Dokumentation der Grenzsicherung sind Kampf- und Aufklärungshubschrauber, verschiedene Panzer und weitere Militärfahrzeuge, bspw. ein sowjetischer LKW mit Radar-Aufbauten, ausgestellt.






In mehreren Hallen hat man Material zusammengetragen, die den Grenzaufbau an verschiedenen Orten dokumentieren. Es werden Zeitzeugenberichte präsentiert. Mit vielen Bilddokumenten wird die schreckliche Situation für die Menschen während der Nachkriegs- und der DDR-Zeit dargestellt.

Im Grenzmuseum gibt es verschiedene Schwerpunkte. Einer davon ist die Auseinandersetzung mit Fluchtschicksalen.
Insgesamt sind an der hessisch-thüringischen Grenze 26 Todesopfer zu beklagen, denen u.a. ein Kunstwerk im Bereich des Grenzmuseums gewidmet ist.

Stellvertretend wird auf das Schicksal des Bauarbeiters Heinz-Josef Große eingegangen, der am 29.03.1982 mit Hilfe eines kleinen Frontladers versuchte, die Grenze zu überwinden. 
Er kletterte erfolgreich über die Schaufel seines Frontladers über den mehr als 3 Meter hohen Zaun, musste jedoch noch den zum DDR-Gelände gehörenden Hang hinauf laufen. Dort wurde er von zwei Grenzposten hinterrücks erschossen.
Ein einfaches Kreuz aus Birkenstämmchen steht an der Stelle, an der er starb. Ein Steinkreuz, nicht weit entfernt auf hessischem Gebiet, erinnert seit Februar 1983 an den Getöteten.


Unterhalb des Grenzmuseums kann man dieses Birkenkreuz sehen. Im direkten Vergleich im unteren Bild - entnommen aus der Ausstellung des Grenzmuseums Schifflersgrund -  die Örtlichkeiten des damaligen Geschehens.



Auch diese Bilddokumentation wurde aus der Ausstellung um Grenzmuseum Schifflersgrund entnommen. Das Original-Fluchtfahrzeug ist auf dem Gelände des Grenzmuseums ausgestellt.


Auch der Grenzvorfall "Hauptmann Rudi Arnstadt" und die Tat an "Hans Plüschke" werden hier thematisiert.
Den nächsten Bereich nimmt das Thema "Geschleifte Orte" ein. Mit viel Detailinformationen und Bildmaterialen aus der damaligen Zeit wird anschaulich das Vorgehen der DDR und das damit verbundene Schicksal der Deportierten dokumentiert.

Ein weiterer Schwerpunkt beschäftigt sich mit dem sogenannten Wanfrieder Abkommen. Im Volksmund nennt man es auch das „Whisky-Wodka-Abkommen“, weil es zwischen einem amerikanischen und einem sowjetischen Offizier ausgehandelt und mit zwei Flaschen Alkohol besiegelt wurde. Den Amerikanern ging es damals um die Eisenbahnlinie Göttingen-Bebra, die 4 Kilometer durch die sowjetische Besatzungszone führte. Man einigte sich auf einen Gebietsaustausch, indem die Amerikaner für die Übergabe des Bahnstreckenbereichs fünf kleine hessische Dörfer an die Sowjets abgaben. Das neben dem Grenzmuseum liegende Asbach-Sickenberg gehörte dazu.

Auch die Auseinandersetzung mit der Geschichte “Schüsse aus dem Westen auf den DDR-Ort Wahlhausen am 17./18.08.1989” wird thematisiert. Es ranken sich viele Vermutungen um diese Aktion, die bis heute nicht geklärt werden konnte. Viele gehen jedoch davon aus, dass es sich um eine Stasi-Aktion gehandelt haben könnte, um von der Flucht zahlreicher DDR-Bürger im Sommer 1989 abzulenken.

Überall auf und vor dem Gelände des Grenzmuseums Schifflersgrund findet man Kunstwerke, die sich mit der deutsch-deutschen Grenze und ihrer Überwindung auseinandersetzen.
So gibt es eine “Mauer mit einem Sprung”, eine Skulptur mit dem Namen “Der zerbrochene Pfahl” und etliche weitere Werke. Sie sollen dazu beitragen, dass wir die Geschichte nicht vergessen.




Quelle und weiterführende Informationen: https://www.grenzmuseum.de 

Schilder, die man auch im Grenzmuseum Schifflersgrund sehen kann.










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