Auf dieser Seite werden Cookies und andere Technologien genutzt. Cookie - Konfigurationsbox öffnen 1.364 km entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze: 09 - Von Neuhaus-Schierschnitz nach Mupperg

09 - Von Neuhaus-Schierschnitz nach Mupperg

Die heutige Wanderroute (20 km - 456 Höhenmeter)


Zuerst führt der Weg zum Schloss Neuhaus.


Umzäunt und "Betreten verboten" zeigt sich die Burg Neuhaus derzeit. 
Ein Burgverein kümmert sich derzeit um sie.


Durch Anklicken des Bildes = Vergrößern kann man etwas Hintergrundgeschichte zu dieser Burg und dem Schloss lesen.

Schloss Neuhaus

Seit 1995 ist es ein Mutter-Kind-Kurheim des DRK-Landesverbandes, welches vor allem Reha-Maßnahmen für Mütter mit psycho-sozialen Handicaps anbietet.


Ein letzter Blick zurück auf die Kirche und das Schloss, ehe man nach gut einem Kilometer Wegstrecke wieder in die Natur eintaucht. Nach insgesamt etwa 2,5 Kilometern erreicht man wieder den Kolonnenweg. Er ist gleichzeitig auch eine Art Kreuzweg mit einigen Stationen auf dem Kolonnenweg.


Nach weiteren 2 Kilometern Wanderung durch Wald und Feld erreicht man die 1992 erbaute und eingeweihte Friedenskapelle. Sie wurde als Zeichen der Dankbarkeit für die friedliche Überwindung der früher todbringenden Grenze errichtet. Die Kapelle steht Tag und Nacht Menschen für Andacht und Gebet offen.


Und man darf sogar ihre Glocke läuten.
Weitere Info per Telefon unter 0911 810 9400 4564


Nach wenigen Metern erreicht man die Bundestraße 89, die man quert; an ihrer Seite hat man dieses Erinnerungsschild aufgestellt.


Etwa 500 m weiter erreicht man den Ort Burggrub. Die Kirche steht leicht erhöht und ist mit einer Ringmauer umgeben.

St. Laurentius - Evangelisch-Lutherische Kirche in Burggrub



Leider führt der Weg nun gut einen Kilometer auf der Landstraße KC 30, bis man wieder auf Feld- bzw. Waldwege ausweichen kann.
Auffallend viele Wustungen stehen hier in der Landkarte in unmittelbarer Nähe des Kolonnenweges. 


Der Begriff Wüstung (auch Ödung oder Elende) ist die Bezeichnung für eine aufgegebene Siedlung oder Wirtschaftsfläche (Flurwüstung), an die nur noch Urkunden, Flurnamen, Reste im Boden, Ruinen oder örtliche mündliche Überlieferungen erinnern.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/W%C3%BCstung 

Unter einer Wustung hingegen versteht man eine Einzelsiedlung in einer Streusiedlung, denn diese historische Siedlungsweise erfolgte in Form verstreut liegender Einödhöfe oder Weiler.

Nun folgen 5 Wanderkilometer durch Wald und weitere 2 durch Feldflur, dann erreicht man den Gedenkort, an dem früher einmal das Dorf Liebau stand.



1317 wurde der Ort Liebau erstmals erwähnt und war bis 1847 ein Rittergut. Danach wurde es zum Dorf Liebau. Am 05. Juli 1952 flüchteten alle Einwohner mit ihrem gesamten Hab und Gut über die Grenze nach Bayern, da das Dorf zum damaligen Zeitpunkt in der angeordneten Sperrzone der Grenze lag.
Die DDR-Obrigkeit siedelte in das nun leere Dorf Menschen aus anderen Regionen an, die zum größten Teil 1957 ebenfalls über die Grenze flohen.
Der zwischenzeitlich gegründeten LPG fehlte es an Arbeitskräften, sodass erneut die Besiedlung von Liebau angeordnet wurde. Diese waren aber nicht mit der Arbeit in der Landwirtschaft vertraut.
Dafür investierte das SED-Regime in Neubauten und soziale Annehmlichkeiten sowie neueste Technik, doch bereits 1972 erfolgte die Anordnung, das komplette Dorf gänzlich aufzugeben. Bis zum 30. Juni 1975 mussten alle Bewohner den Ort verlassen haben, danach wurde er geschliffen.
Heute erinnert ein schön angelegter Rastplatz mit einer Gedenktafel, umgeben von Feldern, an das ehemalige Dorf.
Nach weiteren 2 Kilometern auf dem Kolonnenweg erreicht man Fürth am Berg in Bayern.


Direkt an der Kreuzung zum Ort steht das Hotel-Grenzgasthof.

Die insgesamt drei Häuser (zwei auf der anderen Straßenseite) mit 55 Zimmern (110 Betten) und Restaurant standen neun Jahre leer, als 2016 das "IT-Girl Angie Henn", alias Angie Katze, in das Gebäudeensemble investierte. Sie wollte es u.a. in ein Schlagerhotel umwandeln, doch das Finanzamt scheint ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht zu haben. Die Gebäude sind weiterhin leer und renovierungsbedürftig.


Rechts führt der Weg weiter aus dem Ort heraus. Kurz dahinter verläuft auch schon wieder der Kolonnenweg. Eine Sitzgelegenheit und der Blick auf rotbackige Äpfel laden zur Rast ein.


Auf dem Kolonnenweg geht es entlang von gut bestellten Feldern weiter.


Bald ist Mupperg erreicht, das Etappenende des heutigen Tages.
Dieser Ort wurde bereits 1069 (Kapelle) das erste Mal urkundlich erwähnt. Christoffel von Schaumberg ließ in den Jahren 1525/26 eine „große steinerne Kemnat“ errichten, die durch einen Wassergraben geschützt war. 1720 wurde das alte Wasserschloss abgerissen. Dafür entstand 1750 ein neues Schloss, das bis Ende des 19. Jahrhunderts auf drei Seiten von Wasser umgeben war. Nach dem Tod des Besitzers Bernhard von Speßhardt wurde das Rittergut 1869 verkauft und das Schloss 1871 vom Kreis Sonneberg erworben, der das Gebäude als Kreisarmenhaus für Waisenkinder nutzte. Ab 1924 lebten hier Ältere und geistig Behinderte. Sie wurden 1941/1942 von den Nazis in Vernichtungslager abtransportiert.
Heute ein Altersheim für an Demenz erkrankte Senioren


Interessant ist auch die wuchtig erscheinende Heilig-Geist-Kirche, etwa um 1780 erbaut.



Die Orgel befindet sich über dem Altarraum

Moses stützt die Kanzel


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