Auf dieser Seite werden Cookies und andere Technologien genutzt. Cookie - Konfigurationsbox öffnen 1.364 km entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze: 46 - Von Bad Helmstedt nach Weferlingen

46 - Von Bad Helmstedt nach Weferlingen

Die heutige Wanderroute (14 km - 260 Höhenmeter)


Übernachtungsbedingt fällt die heutige Tagesetappe etwas kürzer aus.
Sie startet am Quellenhof und führt zum Brunnentheater. Von dort geht man weiter nordwärts, vorbei am „Haus Wetterstein“, heute ein Haus der Christlichen Pfadfinderschaft. Das schmucke Anwesen gehört der Stadt Helmstedt, die es seit fast 40 Jahren für die Jugend- und Pfadfinderarbeit zur Verfügung stellt.
Weiterführende Information: http://www.hauswetterstein.de/ ↗
Nach 500 Meter erreicht man die Landesgrenze (Sachsen-Anhalt / Niedersachsden). Nun wandert man wieder auf dem Kolonnenweg an der ehemaligen Grenze entlang  -  weiterhin im Lappwald.



Selbst der Kfz-Sperrgraben ist wieder links ständiger Wegbegleiter

Lappwald: der bewaldete Höhenzug des Weser-Aller-Flachlandes ist ein Naturschutzgebiet.
Geologisch liegt er eigentlich in einer Senke, die nur durch stärkeres Absenken der umgebenden Schichten „horstartig“ herausgehoben erscheint. In der Kreidezeit (vor 145 bis 66 Millionen Jahren) schwemmte das Meer in mehreren Überflutungsphasen Kalk, Mergel und Sand (tonige Ablagerungen) in die Helmstedter und die Schöppenstedter Mulde und überdeckte damit das Grundgestein. Weitere Meeresvorstöße im nachfolgenden Tertiär (vor 65 bis 2,6 Millionen Jahren) schufen aufgrund des wasserundurchlässigen Untergrunds in der Helmstedter Mulde große Moorflächen, die sich unter subtropischem Klima zu mächtigen Braunkohlefeldern umbildeten.

Links des Kolonnenweges findet man im Lappwald, am ehemaligen Verlauf der innerdeutschen Grenze, einige Grenzsteine aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Sie markierten früher die Grenze zwischen dem Königreich Preußen (P) und dem Herzogtum Braunschweig (B), heute Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.

Nach gut 4 Kilometern erreicht man den ehemaligen Beobachtungsturm ("Walbecks Schande").  Es handelt sich um einen demontierten Grenzturm im Naturschutzgebiet "Bachtäler des Lappwaldes".
Im Bereich des ehemaligen GR-23 (Grenzregiment) bei Walbeck hatte jemand im Jahr 2009 einen BT 9 gekauft und in seine Einzelsegmente zerlegt. Noch bevor er abtransportiert werden konnte, schritt das Landesamt für Denkmalpflege ein. So liegt dieser "zerlegte Beobachtungsturm" nun schon seit Jahren unmittelbar an seinem ehemaligen Standort.



Die Dachabdeckung des Beobachtungsturms
mit Ausstiegsluke und Sicherungsgeländer

Im Bild links die Zwischenböden mit Durchstiegsöffnung

Weiter geht man auf Sachsen-Anhaltischem Gebiet und passiert nach fast 2,5 Kilometer den ehemaligen Standort eines BT 9. Zu sehen gibt es hier nichts mehr.
Ehe es im Wald nach insgesamt gut 9 Kilometern wieder ziemlich steil bergab geht, geht man an der Stelle vorbei, an der einmal der ehemalige Beobachtungsturm  BT 11 "Hungerberg" stand. Nur noch leichte Bodenunebenheiten deuten auf diesen Standort hin. Von hier ist es nur noch etwa einen Kilometer zur Quarzsandgrube von Werferlingen
In diesem Wanderabschnitt sollte man unbedingt auf den ausgeschilderten Wegen bleiben und vorhandene Ufer nahe Pfade meiden, denn durch die Absenkung des Wasserspiegels sind in den letzten Jahren immer wieder Teilbereiche der Uferböschung von der Quarzsandgrube eingestürzt, was zur Folge hatte, dass auch der an der Quarzgrube vorbeiführende Wanderweg auf dem ehemaligen Kolonnenweg verlegt werden musste.



Hier befinden sich die Quarzwerke, Werk Weferlingen bzw. Werk Grasleben, mit ihren Sand- und Mahlwerken. Vor der Grenzöffnung lag ein Teil des Quarzsandwerkes im westlichen Niedersachsen, der andere auf dem Gebiet der ehemaligen DDR. Seit 1925 werden im Werk hochwertige Quarzsande abgebaut und zu 20 verschiedenen Produkte verarbeitet, die in verschiedenen Branchen zum Einsatz kommen. Siliziumoxid, Kaolin, Feldspat und ihre Veredelungsprodukte verlassen auch heute noch von hier das Werk.


Früher waren sie unter Wasser, die weißen "Sandbänke". Heute fehlt das Oberflächenwasser, was zur Absenkung des Wasserspiegels in den "Tagebaugruben" führte.

Man wandert nach links und passiert ebenfalls links einen ehemaligen Standort eines Beobachtungsturms und orientiert sich an der Straße ostwärts, dann wieder an dem Kolonnenweg, der bald nach links abbiegt. Kurz danach überquert man die Eisenbahnlinie, bleibt aber weiterhin in Sachsen-Anhalt.

Nach weiteren 400 m passiert man den ehemaligen Standort eines Grenzturms (Führungsturm: BT 11 mit FB 3 FüST SiA XI).

Danach wandert man auf dem Kolonnenweg weiter vor bis zur L 43, der Landstraße zwischen  Weferlingen - Grasleben. Am Rand der Straße befindet sich ein kleiner Rastplatz.


Eine Erinnerungstafel erinnert an dieser Stelle an die Grenzöffnung (aufgestellt 2014) sowie ein Gedenkstein der beiden Gemeinden Weferlingen und Grasleben für die Grenzöffnung am 18.11.1989 um 06:00 Uhr.



Von hier kann man gut 1,5 Kilometer zum Einkaufen / Übernachten nach Weferlingen wandern. 


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