Auf dieser Seite werden Cookies und andere Technologien genutzt. Cookie - Konfigurationsbox öffnen 1.364 km entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze: 44 - ehemaliger Braunkohleabbau Schoeningen

44 - ehemaliger Braunkohleabbau Schoeningen

Sehenswürdigkeiten am Rand

Nur zwei Kilometer vom Grenzmuseum Hötensleben entfernt befindet sich das Gelände des Schöninger Braunkohle-Tagebaus. Ein kurzer Abstecher dorthin lohnt sich auf jeden Fall.


Die Geschichte des sogenannten Helmstedter Reviers begann mit der Zuteilung der Schürfrechte für Kohle bereits im Jahr 1795. Der industrielle Braunkohleabbau begann 1873 mit der Gründung der Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke AG. Der Tagebau Schöningen war jedoch eines der letzten Gebiete des großen Helmstedter Reviers, das erst 1979 “aufgeschlossen” wurde, d.h. 1979 begann man an dieser Stelle in Niedersachsen im Tagebau Braunkohle abzubauen. 
Der Tagebau lieferte überwiegend Braunkohle für das Kohlekraftwerk Buschhaus nahe Helmstedt gelegen, insgesamt wurden beim Kohlerevier Schöningen 57 Millionen Tonnen Braunkohle gefördert. Das Kraftwerk Buschhaus wurde im Oktober 2020 endgültig stillgelegt, während die Beendung, die “Auskohlung”, des Schöninger Reviers bereits 2016 erfolgte.

























An einem Info-Punkt, von wo man einen weiten Blick in das ehemalige Braunkohle-Tagebau-Becken hat, ist ein großer Schaufelradbagger ausgestellt, der einst tonnenweise Kohle förderte. Während die alte Maschine aus der aktiven Zeit des Tagebaus still vor sich hin rostet, holt sich die Natur Stück für Stück die Landschaft zurück. Für das gesamte Gelände ist nun eine Renaturierung vorgesehen, wobei der Tagebau Schöningen Südfeld nicht verfüllt wird, sondern über das Füllen mit Grundwasser im Laufe der Zeit ein See mit etwa 400 Hektar Fläche entstehen wird.



Neben dem Schaufelradbagger beeindrucken große Findlinge, die die Gletscher bei der letzten Eiszeit bis in diese Region transportierten.
Auf einem kleinen Rundweg findet man Tafeln, die über die geologischen Gegebenheiten, sowie die Entstehung und den Abbau von Kohle informieren.

Westlich des Braunkohletagebau-Geländes steht ein futuristisches Gebäude mit metallisch glänzenden Wänden, die wie Spiegel die umliegenden Wiesengebiete reflektieren. Es handelt sich um das 2013 eröffnete, ehemalige “paläon”, das heute “Forschungsmuseum Schöningen” genannt wird. Die Namensänderung ging einher mit der Übernahme des Museums im Jahr 2019 durch das Land Niedersachsen.


Das Museum selbst ist sehr futuristisch konzipiert: zugegebenermaßen liegt es aber auch in einer "touristischen Einöde" und leidet deshalb unter einem ausgeprägten Besuchermangel (was eine zwischenzeitliche Insolvenz der ursprünglichen Betreiber-GmbH bedingte).
Es diente vor allem der Ausstellung der “Schöninger Speere”, die im benachbarten Tagebau gefunden wurden und ~300.000 Jahre alt sind. Es sind Holzspeere, die zu den ältesten auf der Welt erhaltenen Jagdwaffen zählen. Das Museum zeigt neben den Speeren die Lebensweise der Menschen (“homo erectus” bzw. “homo heidelbergensis”) vor 300.000 Jahren (Altsteinzeit) und zieht inzwischen durch wechselnde attraktive Sonderausstellungen wieder mehr Besucher an. Auch das Außengelände soll einen Einblick in die Welt von damals geben.

Quelle:

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