Auf dieser Seite werden Cookies und andere Technologien genutzt. Cookie - Konfigurationsbox öffnen 1.364 km entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze: 50 - Von Hanum nach Dahrendorf

50 - Von Hanum nach Dahrendorf

Die heutige Wanderroute (28 km - 440 Höhenmeter)


Ein etwas längerer Wandertag steht bevor mit mehreren, meist viele Kilometer schnurgerade verlaufenden Wegstrecken.
Vom Gut Hanum bzw. der evangelischen Kirche Hanum in Sachsen-Anhalt wandert man von "Im Rundling" wieder zurück in die Dorfstraße.
Nach 200 m an der ersten Kreuzung biegt man von der Dorfstraße (Hanum) links Richtung Norden ab.


Diese Straße führt 3,2 Kilometer schnurgerade aus nach Haselhorst, das man nach insgesamt 3,9 Kilometern erreicht. 
Wenn man die Ortsbebauung von Hanum verlassen hat, kann man rechts im Hintergrund noch einmal das ehemalige Kasernengebäude der 7. Grenzkompanie des II. Grenzbataillon im GR-24 erkennen.


Der Einfachheit halber bleibt man auf dem schnurgeraden Fahrweg, da der etwas weiter westlich gelegene Weg direkt am / im Grünen Band zum Teil zugewachsen bzw. extrem vernasst ist.


Haselhorst weist nur wenige Häuser auf, einige sind extrem renovierungsbedürftig, andere herbstlich schön geschmückt.


Durch den kleinen Ort Haselhorst mit nicht einmal 40 Einwohnern führt dieser gepflasterte Weg hindurch.


Etwa 200 m hinter der kleinen Ansiedlung kommt man der links befindlichen Ohre sowie der Grenze sehr nahe. Wenn man auf der wiederum sehr gerade verlaufenden Straße entlang geht, merkt man davon nichts. Bäume und Buschwerk auf der linken Seite, hoher Mais auf der anderen Seite engen die Sicht erheblich ein. Zur Zeit der innerdeutschen Grenze existierte an dieser Stelle "freies Schussfeld", d.h. freie Sicht in beide Richtungen.


Wieder verläuft die Straße, mit nur einem leichten Knick, 3 Kilometer geradeaus nach Waddekath. Man könnte - zumindest teilweise - auch hier auf der rechten Seite dem ehemaligen Grenzverlauf und damit dem Lauf der Ohre folgen, doch leider ist der Weg an vielen Stellen zugewachsen und  -  auch etwas weiter!

Die Strecke von Haselhorst kommend führt durch Wald und Feld zur Landstraße  L 8, der Wittinger Straße in Waddekath. An ihr geht man nach bisher etwa 7 Tageskilometern weiter nach links, Richtung Westen, wo man wieder einmal auf den ehemaligen Grenzweg, den Kolonnenweg, trifft. 


Keine 20 m weiter befinden sich die Landesgrenzen Sachsen-Anhalt / Niedersachsen.
Die Straße L8 /  L 282 von Waddekath nach Wittingen öffnete sich erst am 17. Februar 1990.



Wenn man dem Kolonnenweg nach Norden folgt, erreicht man nach 500 m Relikte der ehemaligen Grenze zwischen Waddekath (Sachsen-Anhalt) und Wittingen (Niedersachsen) mit einem Rest von fünf Feldern der ehemaligen Betonmauer sowie einem integrierten Beobachtungsbunker. Aufgrund der Nähe zur Grenze wurde vor der Ortschaft Waddekath neben weiteren Grenzsicherungseinrichtungen eine Mauer u.a. als Sichtschutz errichtet, die 3,20 m hoch war.
Der Beton-Beobachtungsbunker neben den Mauerresten stand zu DDR-Zeiten sicherlich an einer anderer Stelle.















Auch ein DDR-Grenzstein und eine Grenzsäule sind noch in unmittelbarer Nähe zu finden.


Der ehemalige Ortsvorsteher von Rade, Dieter von Campen, hatte sich dafür eingesetzt, dass zumindest diese wenigen Stücke als Zeitzeugen erhalten blieben.
Drei Schaustafeln berichten mit Texten und Bildern von diesem Grenzabschnitt und der "Maueröffnung".




Wenn man dem Kolonnenweg von hier gut 2 Kilometer weiter Richtung Norden folgt, dann halb rechts abbiegt, erreicht man nach weiteren 1,5 Kilometern die Landstraße Erpensen-Reddigau, die man quert und auf diesem Waldweg weiterläuft.


Nach weiteren 1,6 Kilometern (12,2 Tageskilometer) biegt man im Wald rechts ab und wandert auf dem „Alten Schulweg“ Richtung Neuekrug.
Wenn man an der „Alten Frachtstraße“ ankommt, biegt man nach bisher 13,5 Kilometern links in die Ansiedlung Neuekrug ab. 
Rechts befindet sich das ehemalige Kasernengelände der Grenzkompanie Neuekrug; heute ist es in privater Hand und eine Wohnanlage.



Man wandert weiter auf der „Alten Frachtstraße“ gen Norden Richtung Schmölau, das man nach teilweise schnurgerader Wegführung und weiteren 5,4 Kilometern erreicht.
Zwischendurch heißt es jedoch, auf der relativ flachen Tagesetappe dennoch eine kleine Höhe zu erklimmen, den "Pistolischen Berg" mit ~ 120 m.

Schmölau ist heute ein Ortsteil der Großgemeinde Dähre im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt. Durch seine Lage nahe der ehemaligen innerdeutschen Grenze befand sich das Dorf innerhalb der ab 1954 eingerichteten 5-km-Sperrzone und verfiel zunehmend.
Vor dem Krieg gehörten zu dem Ort etwa 50 Höfe, 2018 existierten nur noch etwas mehr als 30 Häuser mit ca. 60 Einwohnern. Etwa 16 Höfe sollen abgerissen worden sein.
Dort, wo der bisherige Wanderweg auf die Landstraße (L 7) im Ort Schmölau trifft, befindet sich rechter Hand das Café No. 3:  das Café / die Konditorei hat allerdings normalerweise nur am Wochenende von Freitag bis Sonntag sowie Feiertags von 13:30 – 17:30 Uhr geöffnet.



Hat das Café No. 3 geöffnet, ist eine Rast unbedingt einzulegen. Die selbstgebackenen Kuchen und Torten verstehen sich als kulinarisches Highlight auf dem bisherigen Grenzwanderweg.


Am 18.11.1989 um 06:00 Uhr öffnete sich die nur 800 m entfernte "Grenze" zwischen Schmölau nach Schafwedel.

Aus Schmölau heraus geht man im nahen Grenzbereich weiterhin geradeaus durch Feld und Flur, um nach 2,2 Kilometern (21,2 Tageskilometer) in einem Rechtsschwenk im Wald nach Osten weiter zu wandern. Vorher steigt der Weg noch einmal an.
Nach 24,5 Tageskilometern und vielen langen und insbesondere geraden Wegstrecken quert man den Wiehwohler Weg, eine Verbindungsstraße zwischen Wiehwohl (Sachsen Anhalt) und Müssingen (Niedersachsen). Nach erneut gut 3 Kilometern läuft man im Etappenziel des heutigen Wandertages ein, im altmärkischen Straßenort Dahrendorf.

Folgt man der von rechts kommenden Straße K 1001 etwa 200 m, gelangt man zum ehemaligen Standort der Grenzkompanie Dahrendorf. Heute befindet sich das Areal in Privatbesitz und wird von Künstlern u.a. für Ausstellungen genutzt.



Sehr auffällig ist die evangelische Dorfkirche. Sie weist ein aus Feldsteinen gemauertes spätgotisches Kirchenschiff auf, der Turm hingegen ist mit Holzplanken "vertäfelt". In ihrem Inneren sind noch
spätgotische Bilderwände mit Szenen aus dem Leben und der Passion Christi sowie Rankenmalerei an der Nord- und Ostwand des Kirchenraumes erhalten, die noch 1940/41 restauriert wurden.


Nur wenige Meter vor dem Kirchengelände befindet sich auf der rechten Straßenseite ein Gedenkstein, der an die Teilung Deutschlands und die Grenzziehung hier in ummittelbarer Nähe erinnern soll.




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