Auf dieser Seite werden Cookies und andere Technologien genutzt. Cookie - Konfigurationsbox öffnen 1.364 km entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze: 32 - Wurst- und Hausschlachte-Museum in Bornhagen

32 - Wurst- und Hausschlachte-Museum in Bornhagen

Sehenswürdigkeiten am Rand

Eichsfeld, eine historische Landschaft und inzwischen auch ein Landkreis im äußersten Nordwesten von Thüringen, ist berühmt für seine luftgetrocknete Wurst und das bereits seit Jahrhunderten. Einer der führenden “Wurst-Orte” ist Bornhagen, in dem z.B. die “Bornhagener Fleisch- und Wurstspezialitäten GmbH” ihren täglichen Wurstverkauf anbietet.
Weitere Informationen unter: http://www.hansteinwurst.de/ 

Burg Hanstein

In diesem kleinen Örtchen Bornhagen unterhalb der Burg Hanstein befindet sich auch ein zur Gaststätte Klausenhof gehörendes Wurst- und Hausschlachte-Museum, in dem die Betreiber des Klausenhofes, die Fam. Röhrig, ihre seit über 100 Jahren gesammelten Erinnerungen zu Hausschlachtung, Wurstherstellung und den dazu gehörenden Traditionen ausstellen.

Direkt nach dem Eingang wird man von einem “ausgestopften” Schwein begrüßt, das nach alter Sitte mit Gewichten aufgewogen wird. Hier hängen auch einige Bilder zum Thema, die in den 70er Jahren in Bornhagen aufgenommen wurden.


Es folgt ein Film über die Hausschlachtung und die Wurstherstellung. Die Darsteller verkörpern ihre Rollen in historischen Kostümen, aber der Erzähler berichtet, dass sich vieles bis heute nicht geändert hat - vor allem nicht an den traditionellen Rezepten für die Würste.

Es wurde immer korrekt gearbeitet. Nach der Schlachtung kam grundsätzlich der Fleischbeschauer, der überprüfte, ob das geschlachtete Schwein gesund war.
Im Film wird gezeigt, dass neben der Arbeit viel Wert auf Geselligkeit gelegt wurde. Am Morgen stärkte man sich mit Kuchen, später genoss man einen ordentlichen Schnaps und nachdem man fertig war, bekamen alle eine kräftige “worschtsupp” serviert.

Im Museum geht es nun weiter durch die historischen Räumlichkeiten - in der Wurstküche sieht man alle traditionellen Gerätschaften. Ein “Schweineschwänzchen” ist aufgehängt.


Auch kann man eine blasenförmige Schweinehaut betrachten, die für die Füllung mit dem “Wurstbrät” benötigt wird.

Besonders sehenswert ist ein uralter Ofen, der natürlich früher zum Kochen gebraucht wurde.


Auch kann man einen “modernen” Fleischwolf mit einem aus heutiger Sicht überdimensioniert großen Elektromotor sehen, denn vor dessen Erfindung musste das Fleisch zunächst mit einem Beil gehackt  (deshalb Hackfleisch) und anschließend mit einem Wiegemesser noch feiner zerkleinert werden.


Im nächsten Raum befindet sich ein gemauerter Kessel, in dem die nicht zur Wurstherstellung verwendeten Fleischteile gekocht wurden.


Das Wichtige an den Eichsfelder Wurstspezialitäten ist, dass das Fleisch schlachtwarm verarbeitet wird. Es wird mageres Schweinefleisch verwendet, dem man klein gehackten Speck und je nach Hausrezept verschiedene Gewürze hinzu gibt, Dann wird das “Brät” in die Häute gefüllt und lange Zeit getrocknet, teilweise bis zu einem Jahr. Ganz selten wird die Wurst kalt geräuchert.

Die bekannteste Eichsfelder Wurst ist die “Feldgieker”, die man mit einer italienischen Salami vergleichen kann. Hier wird das “Brät” in eine Haut vom Bauchfell des Schweins gefüllt, die man “birnenförmig” genäht hat, und danach lange lufttrocknet. “Feldgieker” als Begriff wird folgendermaßen erklärt: “Wenn die Bauern zur Feldarbeit fuhren, hängten sie ihre Wurst an den Wagen und die Wurst schaute (“giekte”) dann auf das Feld bis sie verzehrt wurde.” Man nennt die Wurst übrigens “Stracke”, wenn sie in einen länglichen Darm abgefüllt wird. 

Im Museum kann man sich noch zusätzlich einen historischen Hofladen anschauen und die Kammern, in denen die Würste getrocknet wurden.
Wer Lust hat, kann sich nach dem Museumsbesuch im Klausenhof eine Eichsfelder Wurstplatte schmecken lassen.



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