Auf dieser Seite werden Cookies und andere Technologien genutzt. Cookie - Konfigurationsbox öffnen 1.364 km entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze: 40 - Schierker Feuerstein

40 - Schierker Feuerstein

Sehenswürdigkeiten am Rand

Brockenbesucher, die mit der Brockenbahn anreisen, kennen den Ort Schierke als letzte Zusteigemöglichkeit vor dem Brocken. 


Aber Schierke, heute ein Ortsteil von Wernigerode, ist nicht nur als “Durchreise-Ort”, sondern auch als beliebter Wintersportort bekannt. Einst nannte man Schierke sogar das “Sankt Moritz des Nordens”. Wie alle Orte in der Sperrzone erlebte Schierke allerdings von 1951 bis 1989 einen absoluten touristischen Niedergang.
Im Ort selbst gibt es einige Sehenswürdigkeiten zu besuchen, so bspw. die evangelische Bergkirche im neogotischen Stil aus Granit, die 1881 eingeweiht wurde. 


Oder das Denkmal geschützte Rathaus aus dem Jahr 1926; ein Fachwerk-Obergeschoss ruht auf einem Granitsockel. Es besticht durch goldene Verzierungen und aufwändige Schnitzereien.



Der Kurpark ist ungewöhnlich gestaltet, große Granitblöcke liegen markant zwischen einem kleinen See und verschiedenen Wasserspielen.


Rund um Schierke findet man einige interessante Klippenformationen mit so lustigen Namen wie Mausklippen oder Schnarcherklippen. Die berühmtesten jedoch sind die Feuersteinklippen.


Sie stehen nämlich in enger Verbindung zu einem weit bekannten Getränk, einem Kräuterlikör, einem Halbbitter - dem Schierker Feuerstein


Die Geschichte dieses Kräuterlikörs beginnt 1908, als der Apotheker Willy Drube die Konzession für die Schierker Apotheke “Zum roten Fingerhut” bekommt. 


Er versucht neben der Herstellung verschiedener Arzneien ein geeignetes Rezept für ein Getränk zu finden, das man nach einem guten Essen genießen kann. Er ist mit seiner Rezeptur zufrieden und nennt seinen Kräuterlikör Schierker Feuerstein, weil ihn die Farbe des Getränkes an die Farbe der Klippen erinnert.
In den folgenden Jahren wird das Getränk immer beliebter und Drube produziert in seiner Apotheke, seinem Stammhaus, in größeren Mengen. 
Kurz nach Kriegsende entscheidet die Familie Drube, dass die Tochter Margret mit Schwiegersohn Ernst Geyer in den westlichen Teil des Harzes nach Bad Lauterberg, Ortsteil Bartolfelde, übersiedeln und dort die Produktion des Schierker Feuersteins weiterführen soll. Der Betrieb in Schierke wird 1972 enteignet und wird als VEB (volkseigener Betrieb) in das Getränkekombinat Magdeburg integriert. 1990 werden die beiden Betriebe wieder zusammengeführt.
Und so ist in Schierke eine weitere Sehenswürdigkeit zu besuchen - die Apotheke “Zum roten Fingerhut”, in der man sich über die Firmengeschichte informieren und verschiedenste Produkte rund um den Kräuterlikör Schierker Feuerstein einkaufen kann.
Hier erfährt man auch etwas über die heutige Produktion, dessen Rezeptur weiterhin ein Familiengeheimnis ist.
Während die benötigten Kräuter weiterhin im alten Stammhaus in Schierke aufbereitet werden, erfolgt die Extraktion bestimmter Wirkstoffe oder Aromen aus der Kräutermixtur und Erzeugung des Grundstoffs in Bartolfelde. Zwei bis zweieinhalb Jahre ruht dann der Grundstoff in 3.500 Liter fassenden Stahltanks, ehe er mit Wasser, Flüssigzucker und 96,5-prozentigem Alkohol zum fertigen Likör verarbeitet wird.
Das Werk in Bartolfelde

Abgefüllt wird der fertige Likör auf zwei Abfüllstraßen. Bis zu 20.000 Flaschen pro Stunde können in der Anlage befüllt werden. Am Ende eines jeden Automaten werden die Flaschen auch noch in ihre Verkaufskartons verpackt. Bei den großen Flaschen bis 1,75 Liter geht es gemütlicher zu, doch auch hier können bis zu 15.000 Flaschen am Tag gefüllt werden. Das gemächliche Tempo hat einen praktischen Grund. Am Ende wird zum Beispiel jede zweite 0,7-Liter-Flasche per Hand in einen Geschenkkarton gesteckt.


Quellen und weiterführende Informationen:

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