Auf dieser Seite werden Cookies und andere Technologien genutzt. Cookie - Konfigurationsbox öffnen 1.364 km entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze: 32 - Ars Natura

32 - Ars Natura

Sehenswürdigkeiten am Rand

Die “Ars-Natura-Stiftung” verfolgt das Ziel, Kunstwerke in die Natur zu bringen. Entlang von zahlreichen Wanderwegen sind auf diese Art und Weise seit 2001 über die Stiftung bisher etwa 400 Kunstwerke aufgebaut worden.

Am “Grünen Band”  bzw. am “Weg entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze” sind über die “Ars-Natura-Stiftung” auf Vorschlag des ehemaligen Vizepräsidenten des Hessischen Landtages, Lothar Quanz (von 2003 bis 2014), von 2012 bis 2014 insgesamt sieben Kunstwerke unter dem Thema “Grenzerfahrungen” entstanden.

Das erste Kunstwerk befindet sich in Lauchröden/Herleshausen direkt hinter der Werra-Brücke und trägt den Namen “Aus der Enge in die Ferne”. Es wurde von Tobias Michael aus Lautern/Erzgebirge entworfen. Es handelt sich um eine menschliche Figur, die aus zwei eng zusammen stehenden Betonblöcken heraustritt. Symbolisch soll so die Befreiung aus dem repressiven Standort DDR zum Ausdruck gebracht werden, es soll aber auch als generelle Aufforderung verstanden werden, sich selbsttätig auf den Weg in die Weite zu begeben.


Das zweite Kunstwerk “Menschenkugel” von Peter Paul Medzech aus Minden, das in Netra/Ringgau steht, war von unserer Route zu weit entfernt. Leider konnten wir es nicht besuchen.

Das dritte Kunstwerk ist im alten Hafen von Wanfried zu finden. Es handelt sich um das Werk “come together” der Künstlerin Ilse Bill aus Schongau. Eine sechs Meter lange Welle aus Stahl steht symbolisch für die Bewegung des Flusses, der Werra. Die Werra als Grenzfluss steht auch für “gesprengte Brücken” und “Metallgitter im Fluss”, die eine Flucht verhindern sollten. Die Welle aus Stahl soll die 1989 entstandene enorme Welle der friedlichen Revolution in der DDR beschreiben, die erst “verebbte” als Betonmauern und Stacheldraht gefallen waren.


Das vierte Kunstwerk befindet sich in Meinhard am ehemaligen Grenzübergang nach Kella. Es trägt den Namen “Ferne sucht Nähe” oder “Nähe sucht Ferne” und wurde von dem Künstler Hans Lamb aus Kallstadt gestaltet. Beim Betrachten der großen Buchstaben aus Stahl verschmelzen die unmittelbare Umgebung und die ferne Landschaft zu einer Einheit. Die Stahl-Buchstaben sollen uns vermitteln, dass es Kräfte gibt, die weitaus stärker sind, als wir es uns vorstellen können und die getrennte Völker, Menschen oder Elemente zusammenbringen können.


Kunstwerk V trägt den Titel “Breaking Walls” und ist am Grenzmuseum Schifflersgrund in Bad Sooden-Allendorf zu finden. Es wurde von Prof. Dr. Joachim Reitner und Cornelia Hundertmark aus Göttingen gestaltet. Sie wollten zum Ausdruck bringen, dass Mauern zwei Gesichter haben - sie können Schutz bieten, aber sie können auch Grenzen bedeuten. Und erst wenn der Druck zu groß wird, brechen sie, wie geschehen zum Mauerfall am 09. November 1989. Aber durch Mauern getrenntes muss man auch wieder zusammenführen. Deshalb stehen in der Mitte der “gebrochenen Mauern” Tischelemente, die dafür stehen, dass man am Tisch zusammensetzen muss, um neue Gemeinsamkeiten zu finden.


Das nächste Kunstwerk befindet sich unterhalb der Burgruine Hanstein direkt an der ehemaligen Grenze. Es trägt den Titel “Ein Ende ist auch immer ein Anfang” und wurde von der Künstlerin Renate Ruck aus Oldenburg entworfen. Es handelt sich um eine “raum- und lichtdurchflutete Metallplastik, in der verschiedene Metallteile zu einer Kugel zusammengefügt wurden. Es soll zum Ausdruck gebracht werden, dass unterschiedliche Strukturen in der Kugelform zu immer neuen Ereignissen werden.


Das letzte Kunstwerk steht am Bahnhof von Neu-Eichenberg und wurde von Norbert Jäger aus Hamburg gestaltet. Es wurde “Gespalten - stand gehalten” benannt. Es handelt sich um einen gespaltenen und einen kompletten Findling, Im gespaltenen Findling sind zwei menschliche Figuren eingefräst - eine stehend, eine auf den Kopf gestellt. Der schmale Durchgang zwischen den beiden Steinhälften soll Enge und Erdrücken vermitteln. Auf dem kompletten Stein ist reliefartig eine große, aufrecht stehende Figur herausgearbeitet, die für Stärke steht - auf der Rückseite ist eine knieende Figur eingefräst, die für Schwung und Bewegung steht. Insgesamt vermittelt das Kunstwerk, dass man die Chance hat, Druck und Enge zu überstehen.







Die sieben Kunstwerke am Wegesrand des “Grünen Bandes” bzw. des “Weges entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze” waren eine interessante Bereicherung und regten zu vielem Nachdenken an.

Quelle und weiterführende Informationen:  http://www.ars-natura-stiftung.de 

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