Auf dieser Seite werden Cookies und andere Technologien genutzt. Cookie - Konfigurationsbox öffnen 1.364 km entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze: 03 - Von Moedlareuth nach Blankenstein

03 - Von Moedlareuth nach Blankenstein

Die heutige Wanderroute (19 km - 532 Höhenmeter)


Wenn man Mödlareuth verlässt, wird einem noch einmal das original erhaltene Grenzsicherungssystem vor Augen geführt, das die eigenen Bürger an der Flucht hindern sollte.


Zu sehen sind:

Streckmetallzaun
Kontrollstreifen
Kfz-Sperrgraben
Spurensicherungsstreifen (gepflügt)
Kolonnenweg

Folgt man dem Kolonnenweg, passiert man den Standort der
Ehemaligen Kegelmühle:
Eine Info am Wegesrand besagt: Die hier einmal stehende Kegelmühle von 1477 war eine Mahlmühle. Sie war früher auch ein Eisenhammer. Der Tannbach wurde ab 1840 Grenze (bayrisch / reußisch), der mitten durch das Gehöft floss. Aufgrund von steuerlichen Streitigkeiten wurde die Mühle 1859 komplett reußisch.
1952 mussten die Bewohner die im grenznahen Bereich stehenden Gebäude verlassen; sie wurde danach unverzüglich abgerissen.

Nach einer nun etwas längeren und schwierig zu gehenden Wanderstrecke auf dem Plattenweg, dessen Löcher nicht zugeschwemmt oder "verstopft" waren, dessen Betonplatten stellenweise gar ordentlich ausgewaschen, erreicht man eine Besonderheit des Weges:



Die Saalbänk:
Es handelte sich ursprünglich um die längste Holzbank aus einem Baumstamm. Sie wurde am 23. Mai 1991 in Hirschberg (Thüringen) auf den Namen Saalbänk getauft.
Die 26,245m lange Holzbank bot damals 76 Sitzplätze. 
Erneuert wurde die Ruhebank im Jahr 2002 durch eine 30 m lange Bank mit etwa 97 Sitzgelegenheiten. Sie bestand wieder aus einem einzigen, 130 Jahre alten Baumstamm und schaffte es damit 2009 sogar ins Guinessbuch der Rekorde.
Erneut erneuert werden musste die Bank um 2013.


In ihrer unmittelbaren Nähe kann man die Information zu dem Urwelt-Mammutbaum lesen und den dazugehörigen Baum auch sehen.


Der Wanderweg führt weiter zu dem Rastplatz Saaleblick.


Hängesteig
Hierbei handelt es sich um eine im Fels verankerte Stahlkonstruktion, die einen direkt über der Saale verlaufenden überdachten hölzernen Steg hält.


Blick vom Hängesteg auf die Saale

Kurz dahinter folgt die Wenzelshöhle

Der Sage gemäß soll König Wenzel II. (König von 1278 bis 1305) während seiner Flucht aus Prag nach Hirschberg gekommen und von den Hirschbergern in einer Höhle an der Saale versteckt worden sein. Zum Dank gestand er seinen Rettern einige Rechte zu, die er ihnen nach seiner Rückkehr nach Prag in einem Freiheitsbrief 1397 bestätigte.

.
Nicht weit davon entfernt finde ich einen Hinweis auf ein anderes Band als das GRÜNE, nämlich das 
"BLAUE BAND".

Die Formulierung "Blaues Band" ist angelehnt an das "Grüne Band". Das "Grüne Band", der ehemalige deutsch-deutsche Grenzstreifen, bildet mittlerweile einen wertvollen Biotopverbund durch Deutschland. Auch mit dem „Blauen Band Deutschland“ soll ein Biotopverbund von nationaler Bedeutung aufgebaut werden. Ziel ist es, die Gewässer untereinander und mit den Küstengewässern zu vernetzen.
Quelle:

Entlang der sächsischen Saale erreicht man kurz darauf Hischberg.
Hoch über den Häusern trohnt das Hirschberger Schloss.

Das wuchtig wirkende Gebäude wurde Anfang des 18. Jahrhunderts vom Grafen Heinrich VIII. von Reuß-Plauen neu erbaut. Es steht seitdem unverändert direkt oberhalb der Saale. 1920 wurde das Land Thüringen Eigentümer und nutzte es vorwiegend zu Wohnzwecken. Ab 2004 ist das Schloss Hirschberg in Privatbesitz und dient weiterhin Wohnzwecken.

Im Vordergrund wird sehr viel gebaut, das heißt abgerissen, weggeräumt, saniert, neu gestaltet.

Hier standen u.a. einmal die Gebäude der ehemaligen lederverarbeitenden Heinrich Knoch AG, später VEB:


Infotafeln unterrichten über den ehemaligen riesigen Gebäudekomplex der Lederfabrik.

500 Jahre lang war die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt von der Lederverarbeitung geprägt. Im 20. Jahrhundert war die Lederfabrik Hirschberg, die 1741 gegründet worden war, zeitweise größter Produzent von Schuh- und Sohlenleder in Deutschland. 
In den 1930er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden jährlich 600.000 Rindshäute u.a. zu Sohlenleder verarbeitet. Bis zu 1.500 Beschäftigte waren in der Lederfabrik Heinrich Knoch AG tätig. Das Herstellungssortiment umfasste Sohlenleder, Sattler- und Geschirrleder, Schuhrahmen sowie pflanzlich und chromgegerbtes Oberleder. 
1946 wurden 70% der Anlagen für Reparationsleistungen an die Sowjetunion demontiert; im gleichen Jahr erfolgte die entschädigungslose Enteignung der Aktionäre. Die Fabrik wurde zunächst landeseigener, später volkseigener Betrieb (VEB).
Auch nach der Enteignung der Familie Knoch 1947 war der VEB Lederfabrik der wirtschaftliche, aber auch soziale und kulturelle Mittelpunkt der Stadt.

Nach der Umwandlung in eine GmbH 1990 und die Übernahme durch einen österreichischen Lederfabrikanten ging die Firma 1993 in Konkurs und wurde geschlossen. 1993 beschloss man den Abriss der 16 ha großen Fabrik, der drei Jahre dauerte. Die Abriss- und Entsorgungskosten betrugen etwa 40 Mio. D-Mark.
Nur das Verwaltungsgebäude und die Fabrikantenvilla stehen noch. Die ehemalige Villa Knoch heißt heute Villa Novalis und beheimatet eine Akademie, die international besetzte Meisterkurse für Musiker und Musikstudenten anbietet.
Die Stadt Hirschberg erwarb 1993 das unter Denkmalschutz stehende Verwaltungsgebäude an der Saalebrücke, das Fabrikarchiv sowie zahlreiche Objekte, die die 250jährige Geschichte der Hirschberger Lederfabrik dokumentieren.
Mit dem seither in diesem Gebäude entstandenen Museum für Gerberei- und Stadtgeschichte werden die Traditionen der Lederherstellung und der Lederfabrik, aber auch die Stadtgeschichte bewahrt und gepflegt. Es hat leider nur an einem Tag in der Woche geöffnet: Sonntags.
Telefonische Anfrage ist aber auch möglich.

Drei steinerne Arbeiter
Vor dem ehemaligen „Alten Bürogebäude“, heute Museum, stehen drei steinerne Figuren von 1937. 
Sie befanden sich an der Außenfassade des „Neuen Bürogebäudes“, das allerdings abgerissen wurde. 
Sie konnten vor dem Abriss gerettet werden und stehen nun als Skulpturen auf dem Museumsgelände.
Sie zeigen einen Scherer beim Entfleischen und Entfetten der Tierhäute, einen Arbeiter mit der Äscherzange, mit der die Häute in der Wasserwerkstatt aus den Wasserbottichen oder -gruben geholt wurden und einen Gerber mit dem Firmenlogo, darauf die Buchstaben HK für Heinrich Knoch.
Quellen:

Drei steinerne Gerber von 1937

Eine weitere Informationstafel zeigt Hirschberg und das Industriegelände zur Zeit des "Mauerbaus".


Eine weitere historische Aufnahme gibt für den Besucher (hier Leser) die Ausmaße des ehemaligen Fabrikgeländes wieder.
[Ich hoffe, mit der Aufnahme dieses Fotos in den Blog nicht gegen irgend ein  © verstoßen zu haben]


Vor dem ehemaligen Bürogebäude hat man diesen Gedenkstein für die Familie Knoch errichtet.


Wenige Schritte führen den Wanderer nun heraus aus


Man kommt zur Brücke der Freiheit,
der früheren Heinrich-Knoch-Brücke, benannt nachdem er die industrielle Produktion in der Lederfabrik einführte. Nach der Grenzöffnung wurde die zerstörte Brücke wieder neu errichtet und am 30.12.1989 eingeweiht.

Weiter führt der Wanderweg Richtung Blankenstein


Im weiteren Verlauf unterquert man die Autobahnbrücke „Brücke der deutschen Einheit“.
Hier überquert die A 9 das Saaletal. Die Brücke wurde erstmals 1936 eingeweiht. In einem der Pfeiler wurde bei ihrem Bau das Hakenkreuz mit dunklen quadratischen Steinen „eingearbeitet“. Nach dem Krieg tauschte man aus dem Kreuz vier dunkle Steine gegen vier hellere aus, doch bei genauem Hinsehen soll man das "Kreuz" noch immer erkennen. (Gesucht, und dennoch nicht gefunden!)
Der Wiederaufbau der im Krieg zerstörten Saalebrücke wurde zwar von der DDR durchgeführt, doch finanziert wurden die Baukosten von ca. 5,5 Mio. D-Mark von der Bundesrepublik Deutschland. 
Der Grenzübergang wurde am 19. Dezember 1966 eröffnet.

Auf und ab, wobei das AUF den Hauptanteil hat, führt der Wanderweg nun nach

Sparnberg

Sparnberg 1915  -  Bild an einer Hauswand im Ort

Sparnberg: Bild zum Mitnehmen in der Kirche ausliegend

Im April 1945 wurden KZ-Häftlinge eines Todesmarsches vom KZ Buchenwald zum KZ Flossenbürg durch den Ortsteil Sparnberg und die Saale getrieben, da die Brücke bereits gesprengt war. Zwei Häftlinge wurden von SS-Männern ermordet und fanden auf dem Friedhof von Sparnberg ihre letzte Ruhe. Zwei Grabdenkmale (zwei Einzelgräber unbekannter KZ-Häftlinge) erinnern auf dem Friedhof neben der Dorfkirche St. Simon und Judas Thaddäus an das Geschehen.

Zwei Einzelgräber unbekannter KZ-Häftlinge in Sparnberg

Bis zur „Wende“ war der gesamte Ort zur Saale hin von Zäunen, Mauern und Stacheldraht umgeben. Die Öffnung des Schutzstreifens in Sparnberg erfolgte erst im Dezember 1989.
1993 wurde die neue Saalebrücke in Betrieb genommen.
Weiterführende Quellen: 

Hinter der Saalebrücke (man verlässt wieder Thüringen und wandert in Bayern weiter) steigt der Weg erneut Richtung Rudolphstein an, das man jedoch nur tangiert. Dafür grüßt eine neu errichtete Wanderrast (auch für E-Bike-Fahrradfahrer) u.a. mit einer Zapfstelle für Trinkwasser. Zum Glück, denn die Gaststätte hat dieses Schild aushängen:


Diese 11 Buschstaben konnte man entlang der bisherigen Wanderstrecke leider schon sehr oft lesen!

Auf dem ausgeschilderten KAMM-Weg geht es ab jetzt leicht abwärts weiter zur

Blauen Brücke Saalbach
Bei Saalbach existierte eine der ältesten Übergänge an der oberen Saale. Anfangs bestand nur eine Furt, später ein Steg.
1875 wurde sogar eine überdachte Holzbrücke (53m lang, 3,2m breit und 3,8m hoch) errichtet.
1945 wurde sie bei dem Rückzug der deutschen Truppen verbrannt.
Die stählerne Blaue Brücke wurde im Jahr 2005 eingeweiht.

Blick von der Blauen Brücke auf die Saale

Auf dem gegenüber liegenden Ufer der Saale stand einmal das Gut Saalbach.
Heute ist es die Wüstung Saalbach.
Bis 1952 lebten in dem Gutsbetrieb, der Schneid- und Mahlmühle sowie einer Schnapsbrennerei 40 Menschen. Man erzeugte mittels Turbinen auch seinen eigenen Strom. Dann wurden die Bewohner aus diesem Ausflugsort zwangsausgesiedelt. Zwischen 1955 und 1960 wurden alle Häuser abgerissen. Saalbach lag bis 1989 im nicht mehr zugänglichen Grenzgebiet der innerdeutschen Grenze. 
Der ehem. Besitzer, Alfred von Koch, bekam 1994 seine Gutsfläche zurück.
Weiterführende und bebilderte Literatur:


Kurios ist der Felsenkeller.
Neben und an der verschlossenen Tür, an der auch noch das Hinweisschild "Gruft" steht, findet man ehemalige Grabsteine, die nach abgelaufener Liegefrist der Verstorbenen in den Gräbern in Hof bzw. Pottiga wieder hier her gebracht wurden.


Einer von mehreren Grabsteinen im Eingangsbereich

Die Saalbach-Quelle hingegen ist jüngeren Datums.
Erst um 1959 wurde die Saalbacher Mineralquelle durch geologische Bohrungen erschlossen. Der Brunnen soll 560 m tief sein. Nach 326 m stieß man bereits auf Granit und auf dieses kühle Wasser.


Die Orientierung auf dem ehemaligen Kolonnenweg fällt nun nicht sonderlich schwer.



Nach nur wenigen Minuten später passiert man ein Tiergehege.


Auf dem schnurgerade verlaufenden Kolonnenweg geht es nun weiter zur

Grüne Band Brücke
Die verzinkte Ganzstahl-Konstruktion wurde am 8. November 2009 eingeweiht; fast auf den Tag genau 20 Jahre nach der Grenzöffnung. Ihre grüne Farbe erhielt sie in Anlehnung an das „Grüne Band.

"Grüne Band"-Brücke mit dahinterliegender Blumenau-Mühle

Gegenüber der Brücke befindet sich der Alaunstollen der Zeche "Johannesglück".
Später wurde sie auch als Zeche "Agnes Kaiser" bekannt. Von 1738-1807 wurde hier Alaun- und Vitriol abgebaut. 
Was ist Alaun? Chemisch gesehen sind es Sulfate, „Doppelsalze“ aus einem einwertigen, z.B. Kalium und einem dreiwertigen Metall, z.B. Aluminium, mit 12 Teilen Kristallwasser.
Was ist Vitriol? Es handelt sich um kristallwasserhaltige Sulfate (Salze der Schwefelsäure) zweiwertiger Metalle. Diese Mineralien sind Sekundärmineralien; sie entstehen aus der Verwitterung bzw. Zersetzung anderer Sulfatmineralien (Pyrit), die wiederum ihren Ursprung im anaeroben Zerfall von Pflanzenresten und Wirbeltierleichen haben (= Bitumen) . 
Von 1850 bis 1863 gewann man aus der Zeche Eisenocker. Während ein kleiner Rinnsal glasklar aus dem Mundloch des Stollens fließt, sind seine Ablagerungen sichtlich ockerfarben. 2009 wurde dieser Stollen während der Bauarbeiten an der "Grüne Band"-Brücke wieder freigelegt.


Ein hier etwas nördlich stehendes Haus (Alaunwerk-Haus) wurde 1962 abgerissen; in ihm lebten damals 2 Familien. Links von der Zeche führt dorthin ein steiler Pfad nach oben.
Eine detaillierte Informationstafel in unmittelbarer Nähe klärt auf.


Weiter führt der Weg auf dem KAMM-Weg Richtung Pottiga.


Der Kolonnenweg führt nach dem Allaun-Stollen steil aufwärts Richtung Pottiga.
Dieser Ort befand sich im Sperrgebiet der Grenze und war zu DDR-Zeiten offiziell nicht zugänglich. 


Ende Mai 2011 wurde eine Aussichtsplattform am Wachhügel errichtet, der Skywalk Pottiga.
32 Stufen führen zur Plattform.
Die 12 Tonnen schwere Metallkonstruktion befindet sich am Hang über der Saale und ermöglicht so einen schönen Rundumblick (ins Saaletal und ins benachbarte Oberfranken).
Am Handlauf des Runds der Plattform sind kleine Metalltafeln angebracht. Sie zeigen die Entfernungen an und geben Informationen, in welche Richtung man blickt.

Eine Rastmöglichkeit (Pavillon) und der Aussichtssteg


Blumenau-Mühle mit "Grüne Band"-Brücke

Der Pavillon "Ruheinsel"
Neben der Aussichtsplattform befindet sich ein offener Pavillon, der im Juni 2018 eingeweiht wurde.
Er bietet Fahrradfahren bzw. Wanderern nicht nur eine geschützte Rastmöglichkeit, sondern gegen geringes Geld Strom und kostenfreies WLAN (wenns funktioniert; ich hatte Pech!).

Auf der Höhe wandert man weiter, und ehe man den nächsten Ort Blankenberg erreicht, sieht man bereits die Reste der im Tal liegenden Alten Papierfabrik.
Ehemals eine Getreidemühle, dann Umbau zur Papierfabrik. 1894 wurde die Papiermühle von der benachbarten Papier- und Zellstofffabrik aufgekauft. Bis Ende 1993 wurde hier jedoch noch produziert; von 2001 bis Ende 2008 war das Museum noch in privater Hand, danach übernahm das Gelände die Gemeinde. Die "Alte Papierfabrik" hätte ihre eigene, seitenweise füllende Geschichte!

Der nächste Rast auf dieser langen, aber sehr interessanten Tagesetappe ist die
Burgruine Blankenberg
Urkundlich schon 1192 erwähnt, wurde sie einst als mittelalterliche Wehranlage erbaut, aber zu Beginn der Neuzeit schlossartig umgestaltet.
1948 wurde die Burg auf Anordnung der Sowjets gesprengt und abgetragen.
Heute ist von ihr nur noch ein Modell im Maßstab 1.10 zu sehen; Informationstafeln berichten detailliert und eine Ausstellung zu konservierten Fundstücken ist zu besichtigen.

Modell der ehemaligen Burg Blankenberg


Westlich der Burg Blankenberg befindet sich der Aussichtspunkt Hochzeitskorb.
Seinen Namen verdankt er Hochzeitspaaren, die nach der Trauung für Hochzeitsfotos hierher kamen. Von hier aus kann man auf die angrenzende Stadt Blankenstein blicken und natürlich auch wieder über das Tal der Saale. Besonders schön soll der Platz bei Sonnenuntergang sein.  :-)

Der "Hochzeitskorb" hoch über Blankenstein






















Blick vom "Hochzeitskorb" auf Blankenstein

















In der Hauptstraße 9 in Blankenberg befindet sich eine „Gedenktafel " für alle Opfer der Zwangsaussiedlungen [1952 "Ungeziefer" und 1961 "Kornblume"], die über Nacht aus der Gemeinde Blankenberg deportiert wurden".

Am 1. Januar 2019 schlossen  sich die Gemeinden Blankenstein, Blankenberg, ... und Pottiga zur Einheitsgemeinde „Rosenthal am Rennsteig“ zusammen.
Dennoch, die letzte Station des heutigen Tages ist Blankenstein.
Zuerst kommt man an der Zellstoff- und Papierfabrik Rosenthal GmbH vorbei.
Die Wasserdampfsäulen verraten, dass dieser Betrieb noch floriert.


In Blankenstein angekommen trifft man gleich wieder mehrere Wanderer. 
Der Ort  Blankenstein wurde u. a. auch unter der Bezeichnung „Das Tor zum Rennsteig“ bekannt.
Unabhängig davon enden bzw. beginnen noch weitere Fernwanderwege in Blankenstein.
Der Blaue Kammweg [Erzgebirge-Vogtland] ist 289 Kilometer lang
Der Frankenweg ist 517 Kilometer lang
Der Fränkische Gebirgsweg ist 428 Kilometer lang
Der Saale-Orla-Weg ist 326 Kilometer lang
Der Rennsteig hingegen ist „nur“ 170 Kilometer lang.

Sie alle haben einen gemeinsamen "Start"- bzw. "Endpunkt". So nennt man den Ort auch Drehkreuz des Wanderns. 


Hinweis zum Rennsteig-Beginn und -Verlauf.

Es gibt aber noch andere Hinweise oder Gedenktafeln, denn nicht nur die Saale, sondern hier auch die Selbitz waren ja Grenzflüsse. Der Rennsteig lag auf DDR-Gebiet und war so in seiner heutiger Verlaufsform gar nicht zu begehen. 
Ein Hinweisschild am bayerischen Ufer der Selbitz erinnert deshalb daran, dass hier zwischen 1945 – 1989 die "innerdeutsche Grenze" verlief. Die Brücke war gesprengt, im Hintergrund waren Wachturm und Mauer.


Am nahen Spielplatz steht ein besonderes Spielgerät, ein Wanderschuh


Es gibt aber auch den obligatorischen Wanderschuhbaum.

Zwiesel mit den vielen alten Wanderschuhen,
die Rennsteigwanderer nach ihrer Tour hier gelassen haben.

In unmittelbarer Nähe wo der Rennstein beginnt bzw. endet findet man den
Geodätischer Referenzpunkt (GRP) Blankenstein

GRP sind Kontrollpunkte zum Überprüfen von GNSS-Empfängern.
An öffentlichen und gut zugänglichen Orten findet man zentimetergenaue „Kontrollpunkte“. 
Jeder Landkreis verfügt über mindestens einen Referenzpunkt. Diese geodätischen Referenzpunkte sind sieben Tage die Woche rund um die Uhr frei zugänglich.
Mit ihrer Hilfe kann man die Genauigkeit seiner GNSS-Empfänger (GPS-Gerät) überprüfen.
Blankenstein: Koordinaten im Bezugssystem ETRS89/WGS84
Geografisch östliche Länge 11°41,9678'   11°41'58"
nördliche Breite 50°24,0492'   50°24'03"
UTM Ost (E) 32U 691836,2 m
Nord (N) 5586680,5 m
Höhe NHN92 417,4 m
ellipsoidisch 464,6 m


Diese mehr als abwechslungsreiche Tour endet heute am Wanderstützpunkt Blankenstein.
Er befindet sich am Selbitzplatz und bietet von April bis Oktober neben der Touristeninformation, eine Gastronomie, Souvenirverkauf sowie einen Ausstellungsraum,
Geöffnet ist der Stützpunkt von
Montag - Sonntag sowie an Feiertagen von 12:00 Uhr - 17:00 Uhr
Funktionierendes WLAN gibt es obendrein kostenfrei!

Ja, und bei diesem Wanderer fiel mir dann noch das folgende Lied ein, nein, nur die ersten paar Zeilen muss ich gestehen - ich muss also für den morgigen Tag noch üben!


Das Rennsteiglied 
Text: Karl Müller, Musik: Herbert Roth, erstmals gesungen am 15. April 1951

1. Strophe: 
Ich wandre ja so gerne am Rennsteig durch das Land,
den Beutel auf dem Rücken, die Klampfe in der Hand.
Ich bin ein lust'ger Wandersmann, so völlig unbeschwert.
Mein Lied erklingt durch Busch und Tann, das jeder gerne hört. 

Refrain: 
Diesen Weg auf den Höhn bin ich oft gegangen, Vöglein sangen Lieder.
Bin ich weit in der Welt habe ich Verlangen, Thüringer Wald nur nach dir. 

2. Strophe: 
Durch Buchen, Fichten, Tannen - so schreit ich in den Tag,
begegne vielen Freunden, sie sind von meinem Schlag.
Ich jodle lustig in das Tal, das Echo bringt's zurück.
Den Rennsteig gibt es nur einmal und nur ein Wanderglück. 

Refrain: 
Diesen Weg auf den Höhn bin ich oft gegangen, Vöglein sangen Lieder.
Bin ich weit in der Welt habe ich Verlangen, Thüringer Wald nur nach dir. 

3. Strophe: 
An silberklaren Bächen sich manches Mühlrad dreht,
da rast ich, wenn die Sonne so glutrot untergeht.
Ich bleib, so lang es mir gefällt und ruf es allen zu:
Am schönsten Plätzchen dieser Welt, da find ich meine Ruh. 

Refrain: 
Diesen Weg auf den Höhn bin ich oft gegangen, Vöglein sangen Lieder.
Bin ich weit in der Welt habe ich Verlangen, Thüringer Wald nur nach dir.

Heute gesehen:


Zur 2. Etappe                     Zur 4. Etappe 

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