Auf dieser Seite werden Cookies und andere Technologien genutzt. Cookie - Konfigurationsbox öffnen 1.364 km entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze: 30 - Kloster Huelfensberg

30 - Kloster Huelfensberg

Sehenswürdigkeiten am Rand

Bereits am Eichsfelder Kreuz nördlich von Wanfried hat man einen guten Blick hinauf zum Kloster Hülfensberg. Das Eichsfelder Kreuz wurde 1980 errichtet, um ein Zeichen zu setzen, dass den Pilgern aus dem Westen in der Zeit der unüberwindlichen deutsch-deutschen Grenze nicht möglich war, das Kloster zu erreichen. Erst mit der Wende normalisierte sich die Situation wieder.

Seit dem 14. Jahrhundert ist der Hülfensberg eine Wallfahrtsstätte. Der Ort war über Jahrhunderte eine überregionale Wallfahrtsstätte und die Menschen von “nah und fern” pilgerten zu Hunderten auf den “mons salvatoris”, den “Berg des Erlösers”. Während der Reformation und des Dreißigjährigen Krieges erlebte der Hülfensberg einen Niedergang. Doch bald danach nahmen wieder zahlreiche Pilger an den Wallfahrten teil.
Ganz still wurde es auf dem Berg von 1952 bis 1989. Durch seine Lage im inneren Grenzbereich war es nur Menschen mit Passierschein gestattet, zur Wallfahrtskirche zu kommen, so erreichten nur wenige den Hülfensberg. Seit 1990 ist seine alte Beliebtheit als Wallfahrtsort wieder zurückgekehrt.
Im Mittelpunkt des Klostergeländes liegt die gotische Salvatorkirche, “Christus der Erlöser”, mit ihrem erst hundert Jahre alten neogotischen Hauptaltar.



In der Kirche befindet sich das eigentliche Ziel aller Wallfahrer - das romanische Hülfenskreuz aus dem 12. Jahrhundert. Es befindet sich am „Gnadenaltar“ in der um 1360 bis 1367 erbauten Erlöserkirche „St. Salvator“, um die sich bis 1810 Zisterzienserinnen kümmerten.


Es stellt Christus als gold gekrönten, gnädig blickenden König und Sieger über den Tod dar und nicht wie so häufig als “Schmerzensmann”. Wahrscheinlich ist es dem Vorbild des “Volto santo” aus dem Dom von Lucca nachempfunden. Auf jeden Fall handelt es sich um eine Darstellung eines freundlichen und den Menschen zugewandten “Erlösers”. Von diesem Bild des “Gehülfen” hat der Hülfensberg seinen Namen bekommen.

Während der heute jährlich stattfindenden sechs großen Wallfahrten werden die Gottesdienste in der Franziskus-Grotte angeboten, da die Kirche für die vielen Teilnehmer nicht genug Platz bietet.


Neben der gotischen Wallfahrtskirche ist ein 18,6 Meter hohes, beleuchtbares Kreuz von großer Bedeutung, das 1933 zu Ehren des Paderborner Bischofs Dr. Konrad Martin (1812-1879) aufgestellt wurde.

Konrad Martin, 1812 in Geismar geboren, war von 1856 bis 1875 Bischof in Paderborn. Das 18,6 m hohe, 4,5 t schwere stählerne „Bekennerkreuz“ stand während beider deutscher Diktaturen, sowohl die der Nationalsozialisten als auch die des SED-Regimes, weit sichtbar als Widerstandssymbol auf dem Hülfensberg.
Bischof Dr. Martin  hatte sich u.a. gegen das „Brotkorbgesetz“ gewandt, das auf Veranlassung des Reichskanzlers und preußischen Ministerpräsidenten Otto von Bismarck 1875 im Kulturkampf zwischen Kaiserreich und katholischer Kirche vom Preußischen Landtag verabschiedet und von König Wilhelm I. verordnet wurde. (Streichung staatlicher Zuwendungen an die Kirche).
Das Brotkorbgesetz wurde am 22. April 1875 erlassen und erst am 14. Juli 1880 aufgehoben.

Auch eine kleine Bonifatius-Kapelle befindet sich auf dem Klostergelände. In ihr steht eine Skulptur, die an die Fällung einer Donareiche durch Bonifatius auf dem Hülfensberg erinnern soll. In der Bonifatius-Tradition bekämpfte der Heilige auf diesem Wege die Verehrung der alten germanischen Götter (Donar).


Das Friedenskreuz wurde 1990 errichtet.


Vom Aussichtspunkt am "Friedenskreuz des Heimatvereins" kann man ins Werratal sehen, zum Hohen Meißner (754 m) und, sollte das Wetter mitspielen, bis zum Großen Inselberg (917 m).

Im März 1990 wurde im Rahmen der Deutschen Wiedervereinigung nahe dem Friedenskreuz eine Gedenktafel eingeweiht, die an die „Opfer der faschistischen und stalinistischen Diktatur“ erinnern soll.



Das Franziskanerkloster selbst ist ein Holzgebäude und verfügt im Dachgeschoss über Gästezimmer. “Wenn es dir gut tut, dann komm!” (Zitat des Hl. Franziskus von Assisi) - unter diesem Motto bieten die Franziskaner auf dem Hülfensberg für Interessierte eine Woche im “Kloster zum Mitleben” und eine Begleitung bei der persönlichen Sinnsuche an.

Zum Abschluss noch ein Zitat der Franziskaner:
“Der Mensch ist von Natur aus ein Pilger - ein Leben lang ist er unterwegs,
ständig macht er sich auf zu neuen Wegen.”
- also weiter geht es zu den nächsten Zielen.

Quelle und weitere Informationen:  https://www.huelfensberg.de/huelfensberg/geschichte 

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