Auf dieser Seite werden Cookies und andere Technologien genutzt. Cookie - Konfigurationsbox öffnen 1.364 km entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze: 05 - Die KZ-Gedenkstaette-Laura

05 - Die KZ-Gedenkstaette-Laura

Sehenswürdigkeiten am Rand

Von Lehesten aus kann man in nordöstlicher Richtung den Ortsteil Schmiedebach besuchen. Außerhalb des Ortes hoch auf einem Berg befindet sich die KZ-Gedenkstätte Laura, eine Außenstelle des Konzentrationslagers Buchenwald.
Besonders ironisch ist, dass die Gegend hier oben “Fröhliches Tal” heißt.

Die KZ-Außenstelle Laura wurde im September 1943 nahe Schmiedebach eingerichtet, nachdem durch Luftangriffe der Alliierten auf Peenemünde die dortige Versuchsanstalt für Raketenantriebssysteme nicht mehr sicher weiter arbeiten konnte.
Da die V2 (Vergeltungswaffe 2), eigentlich A4- (Aggregat 4) Rakete für die weitere Kriegsführung "unverzichtbar" war, richtete die SS für die Weiterarbeit an den Raketen das so genannte Vorwerk “Mitte” ein. Man wählte die Umgebung des KZ Buchenwald bei Weimar und legte Außenlager an. Das größte war das Außenlager “Dora” bei Nordhausen, aber in diesem Zusammenhang entstand auch das Außenlager “Laura”.


Von September 1943 an erreichten zunächst etwa 1.200 überwiegend politische Häftlinge aus zehn Nationen das KZ “Laura”. Innerhalb der nächsten 19 Monate bis zum April 1945 “durchliefen” mehr als 2.500 Menschen das Lager. Etwa 600 von ihnen starben dort an Misshandlungen, Krankheiten oder durch die unmenschlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen.


Die Aufgaben der Häftlinge waren der Bau eines Sauerstoffwerkes im Untertagebereich des benachbarten “Oertel”-Schieferbruchs, Verlegen einer Gleisanlage, Beton- und Erdarbeiten und nach Fertigstellung der Anlage die Durchführung von Triebwerktests.
Die Häftlinge wurden im Bereich des ehemaligen Landwirtschaftsbetriebes der “Steinbruch-Familie” Oertel untergebracht, wobei z.B. allein 600 von ihnen in einer dafür viel zu kleinen Scheune vegetierten.


Ohne jegliche Hygiene, ohne ausreichende Ernährung, ohne Heizung, ohne Krankheitsversorgung bei gleichzeitger Verrichtung der Zwangsarbeit waren die Lebensbedingungen unbeschreiblich. 


Hinzu kamen die Misshandlungen durch das SS-Wachpersonal. Hier erinnert der Platz der “Marterbirken” daran, dass oft ohne jegliche Schuld des “Verurteilten” und aus reiner Willkür bösartige Quälereien stattfanden. Die Wohnbereiche für die SS-Leute liegen übrigens außerhalb des umzäunten Lagers.

Die heutige Gedenkstätte lädt zum nachdenklichen Besuch ein und ist eine gut besuchte Fortbildungsstätte für Schulklassen. In der Scheune ist eine Ausstellung untergebracht. Der Träger ist der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt.

Abschließend soll ein ehemaliger politischer Häftling des KZ Laura erwähnt werden. Es ist der Niederländer Herman van Hasselt (politischer Häftling 20239), der unbedingt hier beerdigt werden wollte, um noch im Tod gegen die damaligen Vorkommnisse zu protestieren. 2008 fand er hier seine letzte Ruhestätte mit den Gedanken:  
“Vergeben konnte ich, vergessen nie!”


Quelle und weiterführende Infos: https://www.kz-gedenkstaette-laura.de ↗

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