Auf dieser Seite werden Cookies und andere Technologien genutzt. Cookie - Konfigurationsbox öffnen 1.364 km entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze: 53 - Von Bockleben nach Ziemendorf

53 - Von Bockleben nach Ziemendorf

Die heutige Wanderroute (17 km - 257 Höhenmeter)


Die heutige Flachetappe entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze führt in einem weiten Bogen von der Grenze ins südlich gelegene Landesinnere. Zuerst muss man allerdings von Bockleben (Niedersachsen) 2,2 Kilometer zurück zur ehemaligen Grenze.

Da der Kolonnenweg im weiteren Verlauf der ehemaligen Grenzführung oft endet, an einigen Stellen in einen Feldweg / Trampelpfad übergeht, manchmal sogar nur über eine Wiese führt, hatte ich mich im Rahmen der Vorbereitungen entschlossen, die heutige „Grenz- Tour“ so zu wählen, dass sie etwas weiter ins Hinterland führt. Interessant ist sie dennoch.

Im direkten Grenzbereich passiert man die linker Hand stehende Grenzsäule Nr. 347.


Direkt hinter der Grenze geht man zunächst auf dem Kolonnenweg nach links, nutzt aber die nächstbeste Möglichkeit nach ca. 200 m, um rechts abzubiegen.


Nach einem Rechts-Rechts-Links-Schwenk erreicht man von einem Feldweg kommend nach insgesamt 5,6 Kilometern das kleine Straßendorf Kaulitz (in Sachsen-Anhalt), und damit auch wieder die asphaltierte Dorfstraße.


Gegenüber der aus Feld- und Backsteinen wuchtig gebauten Kirche aus dem 13. Jahrhundert (sie gehörte damals zum Kloster in Arendsee) geht man nach rechts weiter. Diese Route führt nach Kläden.
Hinter der letzten Bebauung von Kläden biegt man von der K 1008 kommend direkt vor dem Wald links ab. Hinter dem Wald wendet man sich nach rechts und gelangt so zur ehemaligen Bahntrasse Salzwedel-Arendsee, die 1922 ihren Betrieb aufnahm. Die Schienen sind noch vorhanden!
2004, nach 82 Betriebsjahren, wurde die Strecke "aus Rentabilitätsgründen" still gelegt. Derzeit wird eine Wiederinbetriebnahme diskutiert.
Weitere Informationen und Bilder zur Bahnstrecke "Arendsee-Express

Nach der Überquerung der Eisenbahnlinie wandert man etwa 500 m bis zur B 190 vor, biegt an ihr links auf einen die Bundesstraße begleitenden Radweg ab, um nach weiteren 1,3 Kilometern den Ort Kläden zu erreichen.

Auf dem Radweg nach Kläden

Dieser Straßenort ist ein Ortsteil der Stadt Bismark (Altmark) im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt.
Auch in Kläden steht eine Feldsteinkirche, deren Turm einmal ein Wehrturm war.
Zur Einkehr gibt es hier gleich zwei gute Restaurants.

Gegenüber dem Gasthof Hoffmann führt der Wanderweg auf der Klädener Dorfstraße links weiter. Man passiert dabei erneut die ehemalige Bahnlinie.
Nach 2 Kilometern auf dem gerade verlaufenden Weg kommt man zur Lüchower Straße, der Landstraße L 5. Auf ihr führt der Weg nach links weiter Richtung Schrampe.
In einer leichten Linkskurve folgt man dann rechts dem Weg „An der alten Schmiede“ und wandert geradeaus „Am Mühlengraben“ weiter, der in den Zießauer Weg übergeht.


Am Mühlengraben
Man nähert sich jetzt immer mehr dem Arendsee, doch zu sehen ist er bisher nicht.
Dieser Bereich des nördlichen Sees war zu DDR-Zeiten Sperrgebiet und durfte nur mit Passierschein betreten werden. Heute erinnert daran nichts mehr, selbst wenn man an der "Seepromenade" entlang geht. Dichtes Buschwerk verhindert allerdings auch einen eventuellen Seeblick.


Nach insgesamt 13,5 Tageskilometern erreicht man die "Fischerei Zießau" mit Direktverkauf und Gartenlokal. Die hier u.a. angebotene geräucherte Spezialität: Maränen. Sie gehören in die Familie der Lachse und tragen je nach Region unterschiedliche Namen (z.B. Felchen, Renken, ...). Sie leben meist in tieferen Seen und werden mit Stellnetzen oder Reusen gefangen.



Auch dieses Anwesen zeigt sich dem Besucher sehr "zugewachsen"!



Nach weiteren 700 m entlang der Seepromenade kann man rechts zu einem Bootsanlegesteg laufen, dem Zießauer Steg, um doch einmal einen Blick auf den See und die Tierwelt zu erhaschen. Hier befindet sich auch ein Aussichtsturm. Dieser komplett aus Holz gebaute Aussichtsturm ist leider zu niedrig, so dass ein eventueller Blick auf bzw. über den See durch die mittlerweile dichten laubtragenden Bäumen erschwert wird.

Keine Aussicht vom Aussichtsturm

Wenn man vom Turm bis ganz nach vorne zum Steg am Arendsee vörläuft, hat man dann diesen Blick auf das verlandete Ufer des Sees (links / rechts).



Wildgänse über dem südlichen Ufer des Arendsees.


Nach diesem kurzen Stopp am Ufer des Arendsees wandert man wieder zur Seepromenade zurück und von dort weiter geradeaus Richtung Kreisstraße K 1379, wo man in den ehemaligen Fischerort 
Zießau mit Einkehrmöglichkeit gelangt.
An der Kreisstraße wendet man sich nach rechts. Hinter dem Ort biegt die Straße nach rechts ab, der „Grenzwanderer“ geht jedoch etwa 1,5 Kilometer geradeaus weiter auf sandigen Wegen durch Wald und Feld Richtung Ziemendorf.

Auf sandigem Waldweg Richtung Ziemendorf

Ehe man den Ort Ziemendorf erreicht, kann man auf dem "Grenzweg" rechts zur ehemaligen Kaserne der Grenztruppe Ziemendorf gelangen.


In der 1972 vom Wohnungsbaubetrieb Magdeburg erbauten Grenztruppenkaserne war das 1. Grenzbataillon des Grenzregimentes 24 Salzwedel untergebracht.



Erwin Schmid ersteigerte das Anwesen im Jahr 2004 für 35.000 € und baute es nach und nach um. 

In einem der Treppenhäuser kann man noch drei original erhaltene Wandbilder sehen, die Soldatenpatrouillen während ihres Dienstes zeigen; auf dem Krad, zu Wasser und mit Hunden.




In dem sogenannten "Treppenhaus der Menschenrechte" stehen diesen Bildern die 30 Menschenrechtsartikel der Charta der Vereinten Nationen von 1948 sowie alle Friedensnobelpreisträger seit Michael Gorbatschow (1990) gegenüber. 
Aber auch zusammengetragene exemplarische Informationen zur Entwicklung der ehemaligen innerdeutschen Grenze bis zum "Grünen Band" bereichern das Treppenhaus. 



Zur 52. Etappe                        Zur 54. Etappe

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