Sehenswürdigkeiten am Rand
Von Hof aus kann man einen kleinen Abstecher nach Selb unternehmen, wo sich auf dem Gelände der 1969 still gelegten ehemaligen Rosenthal-Fabrik eines der größten Porzellan-Museen Europas befindet. Das Unternehmen Rosenthal selbst hat noch heute seinen Hauptsitz in Selb, gehört aber seit 2009 zu einem italienischen Konzern.
Dem Porzellanikon in Selb angeschlossen ist eine Zweigstelle, Hohenberg a. d. Eger, eine Villa, in der verschiedenste Sammlungen aus der Rosenthal-Kollektion gezeigt werden,
Am beeindruckendsten auf dem ehemaligen Fabrikgelände sind neben mehreren erhaltenen Schloten sechs riesige Rundöfen, übrig geblieben von ursprünglich zehn, die begehbar sind. Teilweise werden in den Rundöfen Videofilme gezeigt, teilweise sind kleine Ausstellungen in den Rundöfen anzuschauen.
In den ersten beiden Gebäuden auf dem Fabrikgelände werden verschiedene Großmaschinen gezeigt, die zur Energieerzeugung oder zur Produktion benötigt wurden.
In den Gebäuden drei und vier sind in mehreren Stockwerken Ausstellungen untergebracht, die den Herstellungsprozess von Porzellan selbst aus Kaolin, Quarz und Feldspat zeigen bzw. die drei Verfahren der Herstellung der Porzellanprodukte “Gießen, Drehen oder Pressen” vorstellen. Ebenso wird auf das Brennverfahren eingegangen und auf den Prozess des Glasierens. Stündlich finden in den einzelnen Abteilungen Demonstrationen durch Mitarbeiter statt.
Es schließt sich ein Bereich an, in dem moderne Herstellungsverfahren über Lasertechnik und mit modernen Materialien, bspw. der Nutzung verschiedener Kunststoffe statt Gips für Modelle bei den Gieß- und Pressverfahren, gezeigt werden.
Eine Ausstellung aktueller Keramikprodukte verdeutlicht, dass Porzellan nicht nur Geschirr ist, sondern eine vielfältige Verwendung in der Technik findet.
Auch der Betrachtung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiter in der Porzellanindustrie ist ein Stockwerk gewidmet. Der Vergleich mit der Porzellanindustrie in Groß-Britannien (Wedgwood in Stoke-on-Trent) und in Frankreich (Raynaud oder Bernardeaud in Limoges) wird in einem kurzen Film dargestellt.
Das Thema “Porzellan und Kunst” schließt sich an.
Man kann sich selbstverständlich noch in einem kleinen Shop am Ausgang oder in einem der Geschäfte in Selb mit einer Erinnerung versorgen.
Quelle und weiterführende Informationen: http://www.porzellanikon.org ↗
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